Corona und überregulierung: Automaten­wirtschaft bü?t 45 % an Ums?tzen ein

Posted on: 25/01/2022, 01:41h. 

Last updated on: 25/01/2022, 01:42h.

Die Jahre 2020 und 2021 haben die gesamte Wirtschaft in Deutschland vor gro?e Herausforderungen gestellt. Besonders betroffen war die deutsche Automatenwirtschaft. Nach einer vom K?lner Institut für Handelsforschung am Montag ver?ffentlichten Studie sollen die Automatenaufsteller Umsatzeinbu?en von rund 45 % zu verzeichnen haben.

Mann am Spielautomaten
Rigide Gesetzgebung macht das regulierte Glücksspiel unattraktiv. (Bild: unsplash.com, Nathan Trampe)

Laut der Studie ?Die Deutsche Automatenwirtschaft – Lage 2020 – Entwicklung 2021 – Perspektiven 2022“, erstellt vom Wirtschaftsforscher Dr. Günther Vieweg, h?tten die Unternehmen der Automatenwirtschaft einen Umsatzrückgang von rund 5,1 Mrd. Euro auf 2,8 Mrd. Euro zu verzeichnen gehabt.

Die Schlie?ungen der Gastst?tten, in denen sich rund ein Drittel der Geldspielger?te (GSG), Unterhaltungsautomaten und Sportspielger?te bef?nden, habe einen Rückgang um 33,4 % zur Folge gehabt.

Restriktive Glücksspielregulierung verringert legale Spielangebote

Allerdings seien die Folgen der Glücksspielregulierung seit 2012, die Instrumente zur Verringerung des terrestrischen Glücksspielangebots geschaffen habe, erheblich spürbarer für die Branche als die Folgen der COVID-19-Pandemie.

Mindestabstandsgebote und das Verbot von Mehrfachkonzessionen h?tten im Zeitraum von 2014 bis Ende 2020 zu einem Rückgang von 269.000 auf 210.000 Ger?te geführt. Laut Dr. Vieweg werde ein weiterer Rückgang um 90.000 Spielger?te auf 120.000 erwartet.

Restriktive Glücksspielgesetzgebung f?rdert illegale Angebote

Bereits bestehende restriktive Vorgaben für die Branche seien mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) 2021 weiter versch?rft worden. Durch die Implementierung von Gewinn- und Verlustbeschr?nkungen seien die Spielabl?ufe gebremst worden, was für die Spielg?ste mit einem Verlust an Attraktivit?t einhergehe.

In Kombination mit der Verknappung der regulierten Glücksspielangebote habe dies zu einer Ausweichbewegung auf dem Glückspielmarkt geführt, die illegale Spielst?tten wie Sport-Bars oder Cafés begünstigte.

In seiner Studie ?Einblicke in den Illegalen Glücksspielmarkt“ komme der Gesch?ftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht e. V., Jürgen Trümper, zu folgendem Schluss:

Pragmatisch muss akzeptiert werden: Das legale Spielangebot muss so attraktiv sein, dass es von den Spielg?sten auch genutzt wird. Illegale Glücksspielangebote überschreiten grunds?tzlich die Grenzen der Gesetzgebung und des Spielerschutzes, um ihre Attraktivit?t gegenüber legalen Glücksspielangeboten zu erh?hen. Der Gesetzgeber ist bei der Glücksspielregulierung somit gefordert, Ausweichbewegungen zu illegalen Spielorten bzw. illegalen Glücksspielmedien mitzudenken und Ma?nahmen zu ergreifen, diese zu verhindern.

Es bestehe sonst die Gefahr, dass der Kanalisierungsauftrag des legalen Glücksspiels ad absurdum geführt werde, da dessen Angebote nicht mehr genutzt würden, so Trümper.