Gro?britannien: 500 Suizide j?hrlich wegen Spielsucht

Posted on: 20/01/2020, 12:21h. 

Last updated on: 20/01/2020, 12:21h.

Hinterbliebene von spielsüchtigen Suizid Opfern sind am Samstag zu einem Gespr?ch mit britischen Abgeordneten zusammengekommen, um Premierminister Boris Johnson aufzufordern, die Glücksspiel-Gesetzgebung anzupassen. Angeh?rige von Selbstmordopfern fordern, dass Gerichtsmediziner bei ihren Untersuchungen feststellen sollten, ob problematisches Glücksspiel urs?chlich für ihren Suizid gewesen sein k?nnte.

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500 Suizide j?hrlich in Gro?britannien wegen Spielsucht. (Bild: pixabay.com)

Sch?tzungen der britischen Glücksspielkommission UKGC zufolge verursache das Glücksspiel in Gro?britannien jedes Jahr 500 Selbstmorde. Offizielle Daten zeigten, dass rund 430.000 Menschen Problemspieler seien. Zum Gro?teil handle es sich bei den Betroffenen um junge M?nner.

Laut den ver?ffentlichten Zahlen der Beh?rde h?tten britische Spieler zwischen Oktober 2017 und September 2018 rund 13,9 Milliarden GBP (16,2 Mrd. Euro) in das Glücksspiel investiert. Die h?chsten Betr?ge h?tten die Spieler für Online Glücksspiele ausgegeben, gefolgt von Sportwetten und der Nationallotterie.

Selbstmord wegen Spielsucht

Die britische Tageszeitung ?Daily Mail“ berichtete am Sonntag über den Fall des 23 Jahre alten Aaron Sluman, der sich das Leben genommen habe, nachdem er in einer Nacht 750 GBP verspielt habe. Sp?ter habe sein Vater, Kevin Sluman, entdeckt, dass Aaron insgesamt 17 Online Wettdienste genutzt habe.

Nach dem Tod seines Sohnes sagte Sluman:

“Es macht einen so wütend, aber es sind nicht die Schulden. Sie k?nnen es einfach nicht kontrollieren – und jetzt wissen wir, dass er das so lange mit sich herumgetragen hat. Wir stehen als Familie eng zusammen, aber niemand wusste es.“

Bankauszüge h?tten belegt, dass Aaron bereits im Alter von 18 Jahren mit dem Spielen begonnen habe. Er habe auch an FOBTs gespielt. Zum Zeitpunkt seines Todes habe er Freunden und Kreditinstituten insgesamt 15.000 GBP geschuldet.

Aktivisten fordern sofortige Ma?nahmen

Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viele Menschen sich aufgrund von zwanghaftem Glücksspiel das Leben nehmen. Liz Ritchie, die mit Ehemann Charles die Kampagnengruppe ?Gambling with Lives“ [Seite auf Englisch] gründete, nachdem ihr Sohn Jack sich 2017 das Leben genommen hatte, sagte gestern:

?Jedes Mal, wenn wir auf Ver?nderung dr?ngen, sagen die Glücksspielunternehmen: Oh, wir brauchen mehr Forschung.“

Es liefere jedoch harte Fakten, wenn die Gerichtsmediziner aufzeichnen müssten, ob ein Zusammenhang mit Spielsucht bestehe, erg?nzte Ritchie. Dem schlossen sich auch Tory-Abgeordnete Tracey Crouch und Bischof von St. Albans, Pastor Alan Smith, an. Pastor Smith legte letzte Woche einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor.