Ex-Casino-Boss Steve Wynn stellt Antrag gegen Nevadas Glücksspiel-Aufsicht

Posted on: 19/11/2019, 12:57h. 

Last updated on: 19/11/2019, 01:22h.

Der Rechtsstreit zwischen dem Ex-Casino-Magnaten Steve Wynn und den Glücksspiel-Regulatoren des Nevada Gaming Control Boards (NGCB) ist am Donnerstag in die n?chste Runde gegangen. Wie das Wall Street Journal berichtet, haben Wynns Anw?lte einen Antrag gegen die Glücksspielaufsicht eingereicht, der m?gliche Geldstrafen verhindern soll.

Wynn Resorts in Las Vegas
Steve Wynn musste den Chefsessel im eigenen Casino r?umen. (Quelle: Wynn Las Vegas by ADTeasdale, licensed under CC BY 2.0)

Im Zuge der gegen Wynn erhobenen Missbrauchsvorwürfe hatte die Beh?rde im Oktober 2019 eine Tauglichkeits-Beschwerde gegen den ehemaligen Casino-Unternehmer vorgebracht, die erstmals eine private Haftung des mehrfachen Milliard?rs zur Folge haben k?nnte (Link auf Englisch).

Dem entgegneten Wynns Anw?lte nun jedoch, dass das NGCB nicht l?nger für den Fall zust?ndig sei.

Wynn hatte sein Unternehmen nach einer Reihe von Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs im Februar 2018 verlassen und alle Posten niedergelegt.

Die Missbrauchsvorwürfe gegen Steve Wynn

Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs kamen im Januar 2018 erstmals durch einen Artikel des Wall Street Journal gegen Steve Wynn auf. Darin wurde von ?Dutzenden von Personen“ berichtet, die angeblich vom Boss der Wynn Resorts missbraucht worden seien.

Wynn habe, so der Vorwurf, Frauen über Jahrzehnte dazu gen?tigt, sexuelle Beziehungen mit ihm einzugehen. Obwohl Wynn die Anschuldigungen stets bestritt, wurden Zahlungen an vermeintliche Opfer bekannt. So soll der Konzern-Chef einer Cocktail-Kellnerin insgesamt 975.000 US-Dollar für ihr Schweigen gezahlt haben.

Eine bei Wynn besch?ftigte Maniküristin habe für den Rückzug ihrer Missbrauchsvorwürfe sogar 7,5 Millionen US-Dollar erhalten. Gegenstand intensiver Ermittlungen blieb die Frage, ob führende Manager des Konzerns von den anhaltenden Zahlungen an m?gliche Opfer gewusst haben.

Das Nevada Gaming Control Board gelangte zu dem Urteil, dass die Unternehmensführung trotz hinreichender Verdachtsmomente nicht genug unternommen habe, um interne Ermittlungen gegen ihren Boss einzuleiten.

Die Glücksspielaufsicht gegen Steve Wynn

Obgleich Steve Wynn seinen Rückzug aus der Glücksspiel-Industrie bekanntgegeben hat und der Glücksspielkonzern Wynn Resorts bereits im Februar dieses Jahres eine Geldstrafe in H?he von 20 Millionen US-Dollar an die Glücksspielregulatoren zahlen musste, scheint der Fall für Nevadas Beh?rden noch nicht beendet zu sein.

Grund hierfür k?nnte eine juristische Konstruktion sein, nach der Steve Wynn selbst dann als haftungsf?higer Lizenznehmer angesehen werden kann, wenn er nicht l?nger in der Casino-Wirtschaft des US-Bundesstaates Nevada t?tig ist.

Hiergegen wehren sich Wynns Verteidiger, die eine rechtliche Grundlage für das Vorgehen in Frage stellen:

?Die spezifische Frage lautet: Hat die Gesetzgebung Nevadas die Glücksspielregulierungsbeh?rden ausdrücklich oder stillschweigend dazu erm?chtigt, eine Person zu bestrafen, die nicht mehr an einem in Nevada operierenden Glücksspiellizenznehmer [Die Wynn Resorts, Anm. d. Red] beteiligt ist und deshalb keine mutma?liche Bedrohung für die Branche oder die breite ?ffentlichkeit mehr darstellt? Wir geben als Antwort auf diese Frage ein klares ?Nein“.

Nun muss das Nevada Gaming Control Board bis zum 27. November entscheiden, ob die Beschwerde gegen Wynn trotzdem weiterverfolgt wird. Sollte sich die Glücksspielaufsicht nicht mit Wynns Anw?lten einigen k?nnen, muss eine Anh?rung am 19. Dezember 2019 über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.

Eine Schmutzkampagne gegen Steve Wynn?

W?hrend sich Steve Wynn mit dem NGCB streitet, hat die mediale Auseinandersetzung zwischen Elaine Wynn (Ex-Frau von Steve Wynn) und Wynn Resorts eine neue Dimension erreicht.

Der 77-J?hrigen, die eine der gr??ten Teilhaberinnen des Wynn-Konzerns ist, wird vom eigenen Unternehmen vorgeworfen, eine Schmierenkampagne gegen den Konzern und ihren ehemaligen Ehemann geführt zu haben.

So soll sie dem Wall Street Journal eine Liste mit den Namen von 150 Personen überreicht haben, die m?glicherweise belastende Informationen über ihren Ex-Partner liefern k?nnten. Elaine Wynn bestreitet die Vorwürfe.

Immer neue Vorwürfe und Klagen scheinen die ?Causa Wynn“ fortw?hrend anzuheizen. Ein schnelles Ende des Skandals scheint nicht Sicht.