Jumio-Bericht zeigt: Betrug an Online Gaming Konten sinkt

Posted on: 16/12/2019, 12:24h. 

Last updated on: 16/12/2019, 12:30h.

Ein Bericht des Unternehmens Jumio zeigt, dass der Betrug mit Online-Konten im Jahr 2019 weltweit um fast 28 Prozent im Vergleich zu 2018 gestiegen sei. Die Betrugsraten beim Identit?tsdiebstahl seien im Gaming- und Glücksspiel-Sektor allerdings um rund 40 Prozent gesunken.

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Der Identit?tsbetrug ist im vergangenen Jahr im Glücksspielsektor zurückgegangen. (Bild: Flickr/Blogtrepeneur)

Identit?tsdiebstahl nimmt weltweit zu

Der aktuelle Betrugsbericht von Jumio, der 2019 Holiday New Account Fraud Report, beleuchtet die F?lle, bei denen jemand versucht, mit den Ausweisdaten einer anderen Person neue Online-Konten zu erstellen.

Jumio ist ein Online-Unternehmen, das Dienste für mobiles Bezahlen und die Identit?tsprüfung anbietet. Die Produkte der im Jahr 2010 von Daniel Mattes gegründeten Firma erm?glichen das Scannen und Auswerten von Ausweisen und Karten für mobile Transaktionen.

T?glich verarbeitet Jumio nahezu 300.000 überprüfungen bei Online-Transaktionen und ist dabei für Kunden in mehr als 200 L?ndern und Regionen aktiv. Auf Basis der hierbei erworbenen Erkenntnisse ist der Betrugsbericht 2019 entstanden.

Nach Angaben des Unternehmens beginne Identit?tsdiebstahl, der die absichtliche Verwendung der Identit?t einer anderen Person einschlie?lich deren Namens, der Adresse, der Sozialversicherungsnummer und/oder der Bankkonten, oft mit der Er?ffnung eines neuen Online-Kontos. Ziel des Identit?tsdiebstals sei es, Geld und Guthaben zu beziehen, Daten zu f?lschen, Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erhalten oder Geld zu waschen.

Philipp Pointer, Chief Product Officer bei Jumio, erl?utert:

?Da Cyberkriminelle ihre Bemühungen um den Identit?tsdiebstahl perfektionieren und verfeinern, wird es für moderne Unternehmen immer schwieriger, zwischen risikoreichen und risikoarmen Benutzern zu unterscheiden – und dies wird sich aufgrund von umfassenden Datenschutzverletzungen, der Entwicklung des Dark Web und dem drohenden Identit?tsdiebstahl weiter beschleunigen. Viel zu oft verlassen sich Unternehmen auf traditionelle Methoden der Identit?tsprüfung, die nicht darauf vorbereitet sind, ausgefeilte Methoden des neuen Kontenbetrugs aufzudecken.“

Betrugsraten im Gaming-Sektor

Im Bereich des Online Gaming h?tten die Betrugsraten im Jahr 2014 noch bei 0,85 Prozent gelegen. In den folgenden Jahren seien sie gestiegen, bis sie im Jahr 2017 2,30 Prozent und im Jahr 2018 schlie?lich eine Spitze von 4,21 Prozent erreicht h?tten.

Im Jahr 2019 sei dieser Wert zwar um 40,21 Prozent auf einen Anteil von 2,52 Prozent gesunken, im Vergleich zu anderen Sektoren aber immer noch vergleichsweise hoch.

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Mehrfache Boni und Freispiele sind ein Grund für Betrüger, mehrere Konten mit gef?lschter Identit?t anzulegen. (Bild: Flickr/123 Spins)

So habe die Betrugsrate im Unterhaltungs- und Reisesektor im Jahr 2019 bei niedrigen 0,44 Prozent gelegen.

Besonders hoch dagegen sei der Anstieg des Kontenbetrugs im Bereich Kryptow?hrung gewesen. In diesem Sektor sei im Jahr 2018 ein Anteil von 1,16 Prozent verzeichnet worden, im Jahr 2019 sei dieser Wert auf 3,23 Prozent und damit um 178,38 Prozent angestiegen.

Technische Fortschritte im Bereich des Online Gaming h?tten dazu geführt, dass Glücksspiele im Internet leichter zug?nglich seien. Dies ziehe nicht nur mehr Spieler, sondern auch mehr Betrüger an, die das System ausnutzen wollten.

Zu den betrügerischen Aktivit?ten im Bereich des Online Gambling geh?re zum Beispiel die Er?ffnung von dutzenden oder gar hunderten von Nutzerkonten. So k?nne man beispielsweise mehrfach von Neukundenboni profitieren. Zudem lasse sich damit die Gewinnchance eines Spielers beeinflussen. W?hrend die restlichen Fake-User absichtlich verlieren würden, k?nne ein Spieler auf dieser Weise die Gewinne einspielen.

Dass die weltweite Betrugsrate im Sektor des Online Gamblings und des Glücksspiel im vergangenen Jahr zurückgegangen sei, sei laut Jumio vermutlich auf die ver?nderten Regulierungen der britischen Glücksspielbeh?rde, der UK Gambling Commission, zurückzuführen.

Ma?nahmen der UK Gambling Commission als Grund für sinkende Betrugsf?lle?

Die UKGC hatte Lizenznehmer mehrfach aufgefordert, Bestimmungen zur Identit?tsprüfung einzuhalten. Im Mai dieses Jahres hat die UK Gambling Commission die Lizenzbedingungen in Bezug auf die überprüfung der Identit?t der Kunden zudem versch?rft. Dementsprechend sind lizensierte Glücksspielanbieter verpflichtet, die Identit?t eines Kunden zu prüfen, bevor dieser deren Angebote nutzen k?nne.

Bevor ein Kunde zum Spielen zugelassen wird, müssen die Glücksspielanbieter mindestens den Namen, die Adresse und Geburtsdaten anhand von hierfür geeigneten Dokumenten, wie zum Beispiel dem Personalausweis, prüfen. Die wichtigste ?nderung der Lizenzbestimmungen betraf hierbei den Zeitpunkt der Identit?tsprüfung.

Die UK Gambling Commission machte ihre Lizenznehmer mehrfach darauf aufmerksam [Seite auf Englisch], dass es nicht ausreiche, die Identit?t erst dann zu prüfen, wenn der Kunde Geld von seinem Kundenkonto abheben wolle, sondern Informationen bereits einzuholen seien, bevor der Kunde Geld einzahlen wolle.

Da vermutet wird, dass die versch?rften Bestimmungen zur Identit?tsprüfung in Gro?britannien zur Reduktion des Identit?tsdiebstahls beigetragen habe, sei es nach Meinung von Analysten m?glich, dass sich ?hnliche Praktiken künftig auch in anderen L?ndern durchsetzen k?nnten.