Masseur wollte Rentner um 280.000 Euro Lottogewinn bringen

Posted on: 21/02/2020, 01:08h. 

Last updated on: 21/02/2020, 01:08h.

Ein überschuldeter Wiener Masseur musste sich am Mittwoch wegen eines schweren Betrugsversuches vor Gericht verantworten. Der 48-J?hrige soll einem pensionierten Mann, den er seit Jahren zwecks Massagetherapie in dessen Haus besuchte, einen Lottoschein gestohlen haben.

Lottoschein der ?sterreichischen Lotterien
Masseur stiehlt Lottoschein mit 280.000 Gewinn (Bild: Wikimedia/Thomas R. Schwarz)

Den Schein, der einen Gewinn von 280.000 Euro bei den ?sterreichischen Lotterien versprach, habe er in seinem Namen einl?sen wollen. Laut Anklageschrift habe er den Schein bewusst aus der Brieftasche des Rentners gestohlen.

Er selbst habe jedoch behauptet, den Schein vor dem Haus gefunden zu haben. Die Ehefrau des eigentlichen Gewinners habe den Betrug schlie?lich durch schnelles Handeln verhindern k?nnen.

?sterreichische Lotterien verlangen bei der Gewinn-Abholung die Originalquittung. Verliert der Gewinner diese, kann der Gewinn nicht ausgezahlt werden. Gewinne bis zu 1.000 Euro k?nnen pers?nlich an einer Lottoannahmestelle abgeholt werden. Für Gewinne von bis zu 80.000 Euro gibt es sogenannte Gro?gewinn-Auszahlungsstellen. Bei allen h?heren Gewinnen wird ein Treffen mit einem Gro?gewinnerbetreuer der ?sterreichischen Lotterien organisiert.

Dem Dieb zuvorgekommen

Allein das umsichtige Verhalten der Ehefrau des Bestohlenen habe die Regelungen der ?sterreichischen Lotterien bezüglich der Gewinnauszahlung zu ihren Gunsten ausdehnen k?nnen.

Die Frau habe nicht nur eine Fotokopie des Gewinnloses gemacht, sondern dieses unmittelbar bei der Polizei als gestohlen gemeldet. Auch habe sie genau angeben k?nnen, wann und wo der Schein erstanden worden sei.

Die Lotterie habe dies somit rechtzeitig überprüfen k?nnen, bevor der Masseur selbst den Anruf get?tigt habe, um sich als rechtm??igen Gewinner vorzustellen.

Durch seine Kontaktaufnahme mit der Lotterie habe er sich schlie?lich automatisch als Dieb geoutet.

Mildernde Umst?nde für den Gelegenheitsdieb

Vor Gericht habe er sich besch?mt ge?u?ert und erkl?rte, nicht geahnt zu haben, in welcher H?he der Gewinn gelegen habe:

Ich bereue es. Dass es so viel war, habe ich mir nicht ertr?umt. Ich habe gedacht, dass es ein bisschen mehr als tausend Euro sein wird.

Laut der Tageszeitung Krone ist die Behauptung jedoch fraglich. Schlie?lich habe er einen Freund um seine Kontodaten gebeten, um den Gewinn dorthin überweisen zu lassen, da vermutet, habe, dass er das Geld aufgrund hoher Schulden nicht h?tte behalten zu dürfen, wenn es auf sein eigenes Konto eingegangen w?re.

Insgesamt jedoch scheint der Dieb glimpflich davon gekommen zu sein. Der Sch?ffensenat verh?ngte ihm eine Gef?ngnisstrafe von zw?lf Monaten. Richterin Erika Pasching jedoch habe Gnade gezeigt und diese Strafe zur Bew?hrung ausgesetzt.