Casino statt Nürburgring: Handyfotos überführen englischen Drogen­schmuggler

Posted on: 05/03/2020, 03:56h. 

Last updated on: 05/03/2020, 03:56h.

Klaus Zimmermann Read More

Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

Ein Autoh?ndler aus Liverpool muss für neun Jahre ins Gef?ngnis, weil er versucht hat, Drogen im Wert von rund 1,3 Mio. Euro nach Gro?britannien zu schmuggeln. Dies entschied der Canterbury Crown Court am Dienstag. Aufgeflogen war Abdullah Iqbal (33), weil er behauptet hatte, ein Motorsport-Event auf dem Nürburgring besucht zu haben, sich auf seinem Smartphone aber lediglich Fotos aus einem niederl?ndischen Casino fanden.

14 Kilo Kokain

Im Zuge eines millionenschweren Drogendeals g?nnte sich der Brite Abdullah Iqbal auch eine Auszeit in einem Rotterdamer Casino. Dies belegen zahlreiche Schnappschüsse, die der 33-J?hrige mit seinem Handy im Jack`s Casino (Seite auf Niederl?ndisch) anfertigte.

Vor Gericht hatte sein Verteidiger dem 33-J?hrigen gro?e Naivit?t attestiert. Besonders schwer treffe die verh?ngte Haftstrafe nun dessen Angeh?rige:

Er ist der Hauptverantwortliche für seine beiden Kinder. Wie Euer Ehren bekannt ist, sind es andere, die am meisten leiden, wenn jemand eine Gef?ngnisstrafe absitzt. Es ist traurige Tatsache, dass nun seine Familie leiden wird.

Am 11. September 2017 stoppten Grenzkontrolleure den Wagen von Abdullah Iqbal, als dieser den Eurotunnel von Frankreich nach England durchfahren wollte. Der Autoh?ndler gab an, sich auf der Heimfahrt von einem Kurztrip zum Nürburgring zu befinden.

Bei genauerer Betrachtung stellten die Beamten Unregelm??igkeiten an dem Fahrzeug fest. Hinter den Sto?stangen fanden sie in 11 P?ckchen insgesamt 14 kg Kokain mit einem Reinheitswert von 70 % und einem Stra?enverkaufswert rund 1,3 Mio. Euro.

Iqbal, so h?rten die Geschworenen w?hrend des Prozesses vor dem Canterbury Crown Court, habe keinerlei Kenntnis von den Drogen gehabt. Jemand müsse ihm das Rauschgift am Nürburgring untergeschoben haben, als er sich auf dem Gel?nde bewegt habe.

NCA sichtet Smartphone

W?hrend Iqbal auf Kaution freikam, schaltete sich die britische National Crime Agency (NCA) ein und nahm auch das Smartphone des Verd?chtigen genauer unter die Lupe.

Darauf entdeckten sie diverse im fraglichen Zeitraum aufgenommene Bilder eines Casinos und eines Hotelzimmers, jedoch keine, die Iqbal am Nürburgring zeigten.

Die R?umlichkeiten konnten als Jack’s Casino and das Campanile Hotel in Rotterdam identifiziert werden. Dies bewies, dass sich Iqbal in dem knappen Zeitfenster nicht, wie behauptet, in Deutschland aufgehalten haben konnte.

Vor Gericht schwieg der Angeklagte. Zu m?glichen Hinterm?nnern des Drogengesch?fts ist ?ffentlich nichts bekannt.