Glücksspiel-Umbruch in Europa – 2020 bringt unz?hlige Ver?nderungen

Posted on: 08/03/2020, 05:30h. 

Last updated on: 05/03/2020, 05:35h.

Europas Glücksspiellandschaft unterliegt einem nie zuvor gesehenen Wandel. Das Jahr 2020 ist noch keine drei Monate alt und doch haben viele europ?ische Staaten bereits jetzt ma?gebliche Ver?nderungen in ihren inl?ndischen Glücksspielsektoren angekündigt oder gar umgesetzt. Casino.org wirft einen Blick auf den aktuellen Zwischenstand.

Roulette Tisch von oben
Zahlreiche Ver?nderungen im europ?ischen Glücksspielsektor 2020 (Bild: Pexels)

Alle Augen auf Deutschland gerichtet

Die Bundesrepublik Deutschland scheint in diesem Jahr wom?glich den gr??ten Sprung in Sachen Glücksspiel zu machen. Nach jahrelangem Stillstand haben die L?nder im Januar einen gemeinsamen neuen Glücksspielstaatsvertrag formuliert.

Sollten mindestens 13 der Bundesl?nder dem aktuellen Entwurf des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrages (GlüNeuRStV) zustimmen, steht einer Liberalisierung des Online Glückspiels in der gesamten Bundesrepublik nichts im Weg.

W?hrend sich die privaten Online-Glücksspielanbieter jedoch noch bis Sommer 2021 werden gedulden müssen, um ihre Produkte legal anzubieten, werden die Sportwetten-Unternehmen bereits jetzt in die Pflicht genommen.

Seit Anfang des Jahres dürfen diese nur noch mit einer offiziellen Lizenz arbeiten, die Zeit der unregulierten Duldung ist endgültig vorbei. Sportwetten-Webseiten, die ohne Lizenz betrieben werden, werden fortan vom Regierungspr?sidium Darmstadt blockiert. Zudem werden alle elektronischen Zahlungsflüsse gestoppt.

Gro?britanniens endlose Diskussionen

W?hrend in Deutschland oft gefordert worden ist, sich ein Beispiel an Gro?britannien zu nehmen, w?chst bei den Briten selbst der Unmut über das eigene System. Vielen Politikern ist die britische Glücksspielregulierung deutlich zu liberal.

Anfang Januar beschloss die UK Gambling Commission, ab April dieses Jahres ein Verbot von Kreditkarten in Online-Casinos durchzusetzen. Auch wird hitzig über ein potenzielles Einsatzlimit bei Online-Slots in Anlehnung an das 2-GBP-Einsatzlimit der Fixed-Odds-Betting-Terminals (FOBTs) diskutiert. .

Auch den Sportwettenanbietern geht es an den Kragen. Die Sponsorenpartnerschaften zwischen Fu?ballclubs und Glücksspielfirmen k?nnten schon bald ein Ende finden.

Irland zieht langsam nach

In Irland h?ngt seit 2013 die geplante Gambling Control Bill in der Schwebe. Diese sollte erstmals auch das Online Glücksspiel umschlie?en. M?glicherweise k?nnte diese 2020 wieder aufgegriffen werden, denn das Thema Glücksspiel hat eine zentrale Rolle im Wahlprogramm verschiedener Parteien eingenommen.

Spanien macht kurzen Prozess

Spaniens Regierung wiederum hat seit Jahresbeginn ordentlich auf die Pauke gehauen. Fast jede Woche werden Gesetzes?nderungen vorgestellt, die den spanischen Glücksspielsektor immer mehr in seine Schranken weisen.

Folgende ?nderungen scheinen noch in diesem Jahr wahrscheinlich:

  • Es k?nnte ein totales oder partielles Glücksspiel-Werbeverbot geben
  • Die Bonusangebote in Online-Casinos k?nnten stark begrenzt werden
  • Ein Kreditkartenverbot k?nnte ebenfalls durchgesetzt werden
  • Lootboxen k?nnten unter das Glücksspielgesetz fallen und Lizenzen ben?tigen

Schweizer Geldspielgesetz zeigt Erfolg

Unsere eidgen?ssischen Nachbarn hingegen haben den gr??ten Wandel bereits im letzten Jahr hinter sich gebracht. Seit dem neuen Geldspielgesetz ist das Online-Glückspiel in der Schweiz erlaubt.

Allerdings sind allein die konzessionierten Spielbanken berechtigt, dieses anzubieten. Bereits im Herbst letzten Jahres sperrte die Eidgen?ssische Spielbankenkommission (ESBK) daher unz?hlige ausl?ndische Webseiten.

Ende Januar dieses Jahres kamen 35 weitere hinzu. Gleichzeitig bereiten sich immer mehr der Schweizer Spielbanken auf eine eigene Ausweitung auf dem Online-Markt vor.

?sterreich zwischen Skandalen und Umbruch

Auch in ?sterreich sind private Online-Casino-Anbieter aus dem Ausland bislang nicht erlaubt. Für gro?en Trubel jedoch haben in diesem Jahr bislang die staatlichen Glücksspielunternehmen gesorgt.

Die Casinos-Aff?re aus dem Vorjahr zieht sich weiterhin in die L?nge. Novomatic-Chef Harald Neumann kündigte letzte Woche seinen Rücktritt an und Novomatic zieht sich als Unternehmen insgesamt immer mehr vom ?sterreichischen Markt zurück.

Die Forderungen nach einer Neuregulierung des Glücksspielmarktes werden daher auch bei unseren ?sterreichischen Nachbarn lauter. Ob das Land, ebenso wie Deutschland, künftig auch private Anbieter lizenzieren wird, bleibt abzuwarten.