Irland: Abgeordnete will Glücksspiel-Werbung w?hrend der Corona-Krise aussetzen

Posted on: 01/04/2020, 05:10h. 

Last updated on: 02/04/2020, 01:02h.

Die irische Abgeordnete Anne Rabbitte (46) hat sich dafür ausgesprochen, Werbung für Glücksspiel für die Zeit der Corona-Krise auszusetzen. Dies hat die Zeitung Galway Daily am Dienstag berichtet.

Galway, Fluss, Brücke
Anne Rabbitte aus Galway macht sich für den Spielerschutz stark (pixabay.com, nadiadup)

Frau Rabitte aus Galway, Irland, wandte sich dazu an Medien und Soziale Netzwerke und forderte diese dazu auf, Werbung für Glücksspiele, einschlie?lich der irischen Staatslotterie, vorübergehend einzustellen. Auch TV-, Radio- sowie E-Mail-Werbung habe Rabbitte im Visier.

Abgeordnete befürchtet Zunahme von Spielsucht

Hintergrund dieser Forderung seien die umfangreichen Ausgangssperren und die damit verbundene soziale Isolation.

Mit der Schlie?ung von Wettbüros und Lotto-Annahmestellen verlagere sich das Glücksspiel zunehmend auf Online-Angebote. Diese seien leicht zug?nglich und schl?ssen die Lücke, welche für viele Spieler in dieser Periode entstanden sei.

Viele Menschen h?tten jetzt durch lange Aufenthalte zu Hause mehr Zeit, auf Glücksspiel im Internet zuzugreifen. Rabbitte sei besorgt, dass Spieler durch Werbung zu vermehrtem Glücksspiel verleitet würden und so problematisches Spielverhalten gef?rdert werden k?nnte. Die Abgeordnete der Fianna Fáil Partei sagte dazu:

?Die Situation wird nicht verbessert, wenn Anzeigen für Glücksspiel auf TV-, Radio- und Social-Media-Plattformen ausgestrahlt werden. Benachrichtigungen von Glücksspiel-Apps und E-Mails werden auch verwendet, um Menschen zum Spielen zu ermutigen.“

Die finanzielle Situation vieler Iren sei aufgrund der Ausgangssperren und der verbreiteten Kurzarbeit zudem bereits belastet. Vermehrtes Glücksspiel k?nnte sich auf den Lebensunterhalt dieser Menschen besonders negativ auswirken.

In Irland seien aktuell 40.000 Menschen als Problemspieler eingestuft, darunter viele Frauen. Wie die Fianna Fáil Abgeordnete erkl?rt, sei Spielsucht ein massives soziales Problem geworden, welches verheerende Folgen für die soziale und finanzielle Situation von Betroffenen habe.

Glücksspiel-Beh?rden verst?rken Pr?ventionsprogramme

Angesichts der erh?hten Spielsucht-Gefahren haben zahlreiche Glücksspiel-Beh?rden in ganz Europa Leitlinien für sicheres Spielen und verantwortungsbewusste Werbung ver?ffentlicht.

Zu den L?ndern, die entsprechende Richtlinien herausgegeben haben, z?hlen unter anderem Gro?britannien (Seite auf Englisch) und D?nemark.

Die Initiativen haben das Ziel, w?hrend der Krise gemeinsam gegen Spielsucht aktiv zu werden. Irland hat sich bisher nicht offiziell zum Thema ge?u?ert.