Glücksspiel: Australische Zocker sparen w?hrend der Corona-Krise bis zu 1,5 Milliarden AUD

Posted on: 22/04/2020, 01:28h. 

Last updated on: 22/04/2020, 01:31h.

Australische Spieler sparen w?hrend des Corona-Lockdowns gesch?tzte 1,5 Milliarden AUD (ca. 880 Millionen Euro). Wie die Spielerschutzorganisation Alliance for Gambling Reform auf ihrer Webseite mitteilt, seien viele Zocker derzeit nicht in der Lage, landbasierte Glücksspielautomaten (sogenannte ?Poker Machines“ oder ?Pokies“) zu bespielen.

Eine Person vor einem Spielautomaten
Australier spielen w?hrend der Corona-Krise weniger an Spielautomaten. (Quelle: Pixabay)

Die Ger?te werden unter anderem in Pubs, Bars, Clubs und Casinos aufgestellt und setzen in Down Under j?hrlich Milliarden um.

Im Rahmen der Pr?ventionsma?nahmen gegen das COVID-19-Virus mussten die Einrichtungen jedoch vorübergehend schlie?en. Der Umsatz an den Spielger?ten ist in der Folge eingebrochen.

In Australien leiden nicht nur die Automatenaufsteller unter dem Corona-Lockdown. Auch die Sportwetten-Industrie erlebt eine schwierige Zeit, weil Profisportligen den Betrieb eingestellt haben. Die Pferderennbranche fordert, ihre Veranstaltungen notfalls ohne Besucher austragen zu dürfen, um einen Verlust von Wettums?tzen zu verhindern.

Hat die Krise etwas Gutes?

Pastor Tim Costello, Sprecher der Alliance for Gambling Reform (dt. Allianz für Glücksspielreform), bewertet den Rückgang des Glücksspiels an Pokies positiv. Gelder, die vor der Corona-Pandemie in die Spielautomaten geflossen seien, würden nun von den Australiern für Nahrungsmittel, Arztrechnungen, Nebenkosten und Mieten ausgegeben.

Der Spielerschützer glaubt sogar, dass die Gefahr der Glücksspielspielsucht w?hrend des Corona-Lockdowns sinken k?nne:

?Abgesehen von den pers?nlichen finanziellen Vorteilen, und denen für unsere Wirtschaft, wird die derzeitige Abschaltung der Pokies die Gefahren des Glücksspiels erheblich reduzieren. Die Auswirkungen sch?dlichen Glücksspiels nehmen viele Formen an, nicht nur den Verlust von Geld. Es kann in einigen F?llen zu psychischen Erkrankungen, Obdachlosigkeit, Gewalt in der Familie und in manchen F?llen sogar zu Todesf?llen durch Selbstmord führen. Dies sind schwerwiegende Probleme, die unweigerlich durch diese Krise steigen, aber die Minimierung der Glücksspielgefahr als Beitrag zu diesen Problemen, ist eine gute Sache.“

Costello fordert (Link auf Englisch) von den Australiern, ihre Position zum Glücksspiel generell zu überdenken. Die Gesellschaft k?nne davon profitieren, wenn auch nach der Krise weniger gespielt würde. Musik und Bühnenunterhaltung seien bessere Alternativen zum Pub-Abend vor dem Pokie-Automaten.