Britischer Glücksspiel-Verband investiert 10 Mio. GBP in Jugendaufkl?rung

Posted on: 15/05/2020, 12:46h. 

Last updated on: 15/05/2020, 01:06h.

Der Betting and Gaming Council (BGC), der 90 % aller regulierten Glücksspielanbieter Gro?britanniens repr?sentiert, hat am Freitag bekannt gegeben, 10 Mio. GBP in ein unabh?ngiges Bildungsprogramm zur Glücksspiel-Aufkl?rung von Jugendlichen zu investieren.

Studentinnen am Computer
Neues Bildungsprogramm zur Glücksspielaufkl?rung für Jugendliche (Bild: Pixabay/StartupStockPhotos)

Die Bildungsangebote richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 19 Jahren und sollen von den Wohlt?tigkeitsorganisationen GamCare und YGAM geleitet werden.

Neben gut 120.000 Jugendlichen sollen auch 100.000 Lehrer, Sozialarbeiter, psychosoziale Fachkr?fte, Polizeibeamte und Sportvereine von der Initiative profitieren.

GamCare und YGAM haben sich im Vorfeld auf vier Hauptziele geeinigt [Seite auf Englisch]:

  • Jeder Schüler zwischen 11 und 19 Jahren soll w?hrend seiner Schullaufbahn mindestens einmal an einer Unterrichtseinheit zum Thema Glücksspiel-Bewusstsein teilnehmen.
  • Alle Lehrer, Sozialarbeiter und sonstige Berufsgruppen, die sich der Erziehung von Jugendlichen widmen, sollen unkomplizierten Zugriff auf Informationen bezüglich Glücksspielrisiken und Spielsucht erhalten.
  • Eltern und Erziehungsberechtigte sollen auf das Thema aufmerksam gemacht werden und ebenfalls alle n?tigen Informationen erhalten, um etwaige Probleme frühzeitig erkennen zu k?nnen.
  • Minderj?hrige, die bereits problematisches Spielverhalten aufweisen oder unter der Spielsucht eines Angeh?rigen leiden, sollen gezielte und altersangemessene Therapien erhalten.

Im Fokus stehe vor allem das offene Gespr?ch. Jugendliche sollen sich in der Lage fühlen, mit anderen über die Glücksspielrisiken zu sprechen und sich im Ernstfall ohne Hemmungen Hilfe zu suchen.

Jugendliche wissen zu wenig über Glücksspiel

Laut GamCare sei ein gezieltes Aufkl?rungsprogramm in schulischem Rahmen l?ngst überf?llig. Umfragen und Studien h?tten wiederholt gezeigt, dass viele Jugendliche nur sehr einseitige Vorstellungen vom Glücksspiel h?tten. Anna Hemmings, die Vorsitzende der GamCare, erl?utert:

GamCare arbeitet schon seit Jahren mit jungen Menschen und Jugendarbeitern, um über Glücksspiele aufzukl?ren. Was wir in den Klassenr?umen beobachtet haben, ist eine polarisierte Sicht auf das Glückspiel sowie das Fehlen des klaren Bewusstseins über die Risiken.

Glücksspielaufkl?rung solle daher einen ebenso hohen Stellenwert im Bildungssektor erhalten wie die Aufkl?rung über andere gesundheitsgef?hrdende Verhaltensweisen.

Ungeachtet der fortdauernden COVID-19-Pandemie, aufgrund derer s?mtliche Bildungseinrichtungen Gro?britanniens bis auf weiteres geschlossen bleiben, solle die Initiative sofort gestartet werden.

Als Unterrichtsmaterialien dienten daher zun?chst hochqualitative Video-Lektionen und andere digital vermittelbare Inhalte. Ob das Projekt von den Jugendlichen angenommen wird und Früchte tr?gt, bleibt abzuwarten.