Ausweg aus der Krise: William Hill will 245 Mio. GBP Fonds einwerben

Posted on: 17/06/2020, 04:03h. 

Last updated on: 17/06/2020, 04:48h.

Der britische Buchmacher William Hill hat ein Fundraising auf dem Aktienmarkt gestartet. Mit dem Einwerben von Fonds in H?he von 245 Mio. GBP will das Unternehmen die aufgrund der Corona-Pandemie erlittenen finanziellen Verluste ausgleichen.

William Hill Shop in Manchester
William Hill startet Fundraising an der B?rse. (Bild: Flickr/Mikey/CC BY 2.0)

Wie die Nachrichtenagentur Reuters UK gestern berichtet hat [Seite auf Englisch], wolle das Unternehmen dazu 19,99 % seines Aktienkapitals emittieren. Die so eingeworbenen Fonds sollen die Bilanz-Aufstellung des Unternehmens verbessern und die Expansion auf dem US-amerikanischen Sportwettenmarkt beschleunigen.

William Hill sei damit bereits der zweite britische Buchmacher, der w?hrend der Corona-Krise versucht, über ein Fundraising seine finanziellen Polster zu st?rken.

Wie die Wirtschaftszeitung Financial Times berichtet, habe William Hills Konkurrent Flutter Entertainment, Inhaber von Paddy Power Betfair und Pokerstars, mithilfe eines Fundraisings an der Londoner B?rse im Mai 812 Mio. GBP eingeworben.

Das Einwerben von Fonds auf dem Aktienmarkt (Fundraising) ist eine M?glichkeit für kleine und gro?e Unternehmen, um in Krisenzeiten von neuen Investoren Geldmittel und Ressourcen zu erhalten. ?hnlich wie bei einem Bankkredit zahlt der Empf?nger der Mittel ?Zinsen“ an die Investoren, in diesem Fall in Form von Dividenden. Diese fallen in der Regel geringer aus, als es bei einem Bankkredit der Fall w?re.

Die Meldung über das Fundraising hat sich innerhalb der letzten 24 Stunden merklich auf den Aktienkurs des Unternehmens ausgewirkt. Dieser stürzte um knapp 8,4 % (Stand: Mittwoch 14 Uhr).

Trendwende in Sichtweite

Trotz des jüngsten Kursabfalls zeichnet sich nach wie vor ein positiver Trend ab. So habe das Unternehmen nach eigener Aussage die Corona-Krise insgesamt verh?ltnism??ig gut überstanden.

Zwar erkl?rte William Hill am 9. Juni, in der ersten Jahresh?lfte 2020 einen Umsatzeinbruch von insgesamt 32 % erlitten, den H?hepunkt der Krise jedoch überwunden zu haben. Der CEO des Unternehmens, Ulrik Bengtsson, erkl?rt:

Wir sind erfreut, dank der Lockerung der Restriktionen und der schrittweisen Wiederaufnahme von Sportevents seit ein paar Wochen eine starke Erholung zu beobachten. Aufgrund unseres schnellen Handels konnten wir wettbewerbsf?hig reagieren und gleichzeitig unseren Spielerschutz erh?hen.

Als wichtigen Treiber des neuen Aufschwungs nennt das Unternehmen vor allem den frühen Wiederbeginn der deutschen Bundesliga. Aber auch der Pferdesport, der vergleichsweise schnell wiederbeginnen konnte, habe zur Erholung beigetragen.

Insgesamt bleibe ungewiss, wie sich das Aktivit?tsniveau im Bereich Sportwetten in den n?chsten Monaten entwickeln werde. Das Unternehmen sei jedoch in Bezug auf die Zukunft positiv eingestellt.