Neue Studie: bis zu 1,2 % der Japaner von Spielsucht betroffen

Posted on: 04/07/2020, 05:30h. 

Last updated on: 03/07/2020, 02:42h.

Bis zu 1,2 % der Japaner k?nnten spielsüchtig sein. Dies hat eine Studie der Gesundheitsbeh?rde der Kanagawa-Pr?fektur südwestlich von Tokio ergeben. Medienberichten zufolge sei darin mit Hilfe eines Fragebogens das Spielverhalten der Bev?lkerung ermittelt worden.

Menschen vor Spielautomaten
Das Automatenspiel Pachinko geh?rt zu den beliebtesten Spielen (Flickr: ?pachinko” by Martin Abegglen, licensed under CC BY-SA 2.0)

0,4 bis 1,2 % der Japaner spielsüchtig

Diejenigen Teilnehmer, die bei mehr als 5 von 20 Fragen ?ja“ geantwortet h?tten, seien als gef?hrdet eingestuft worden. Dies sei bei 0,8 % der Befragten für das vergangene Jahr der Fall gewesen, bei 4,9 % für das gesamte bisherige Leben.

Daraus habe die Beh?rde gefolgert, dass der tats?chliche Anteil an Problemspielern h?her oder niedriger als 0,8 % sein k?nnte.

Sie k?nne mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit sagen, dass zwischen 0,4 und 1,2 % der Japaner Glücksspiel-Probleme haben k?nnten. Der Anteil der Japaner, die in der Vergangenheit Spielprobleme gehabt h?tten, k?nnte demnach zwischen 4,0 und 5,8 % liegen.

Spielsucht war zuletzt w?hrend der Corona-Pandemie ein viel diskutiertes Thema. Spielsucht-Organisationen vieler L?nder hatten sich besorgt gezeigt, dass das Problem der Spielsucht w?hrend der Quarant?ne- und Lockdown-bedingten Isolation zunehmen k?nnte.

Auch in Deutschland hatten Suchtexperten befürchtet, dass problematisches Spielverhalten unter anderem bei Kindern steigen k?nnte. Dabei sei die Gefahr gro?, dass exzessives Computerspiel in der Kindheit zu Problemen mit Glücksspiel im Erwachsenenalter führen k?nnte, so die Experten.

Durchschnittlich 300.000 JPY pro Monat für Glücksspiel

Die in der Befragung als Risiko-Spieler eingestuften Teilnehmer h?tten angegeben, durchschnittlich 300.000 JPY (rund 2.490 Euro) pro Monat für Glücksspiel auszugeben. Der Medianwert habe bei 30.000 JPY (rund 249 Euro) pro Monat gelegen.

Nach Angaben der Gesundheitsbeh?rde h?tten 2.687 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren an der Studie teilgenommen. Zuvor hatte eine zuf?llig ausgew?hlte Stichprobe von 6.750 Personen den Fragebogen per Post erhalten.

Der Fragebogen sei mit Hilfe des South Oaks Gambling Screens (SOGS), eines international weit verbreiteten Instruments zur Erforschung von pathologischem Glücksspiel, entwickelt worden.

Zu den beliebtesten Spielen geh?rten der Studie zufolge Pachislo, eine Variante des klassischen Spielautomaten, sowie Pachinko [Seite auf Englisch], eine Art senkrechter Flipperautomat, bei dem hunderte Kügelchen durch ein labyrinthf?rmiges Spielfeld bef?rdert werden. Bei beiden Spielen k?nnen aufgrund der japanischen Gesetzgebung, die Geldgewinne verbietet, nur Sachgewinne erzielt werden.