Philippinen: Sieben Verhaftungen wegen Entführung eines POGO-Angestellten

Posted on: 28/07/2020, 03:43h. 

Last updated on: 28/07/2020, 05:25h.

Ein Angestellter des Philippine Offshore Gaming Operator-Sektors (POGO) ist in Para?aque City auf den Philippinen aus den F?ngen von Entführern befreit worden. Wie die Philippine News Agency [Seite auf Englisch] am heutigen Dienstag berichtet hat, seien sechs Chinesen und ein philippinischer Staatsangeh?riger verhaftet worden.

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Ausl?ndische Jobsuchende auf dem philippinischen Glücksspiel-Arbeitsmarkt wurden schon ?fter Opfer von Entführungen. (Flickr: ?Solaire Manila” by Andu Tan, licensed under CC BY 2.0)

Jobinterview als Vorwand für Entführung

Der entführte Chinese, Le Chen, habe sich am 12. Juli um eine Position bei dem Unternehmen Sparc beworben und sei daraufhin am 16. Juli zu einem angeblichen Job-Interview in Para?aque City abgeholt worden.

Darin sei ihm ein Monatsgehalt in H?he von 15.000 PHP (rund 260 Euro) in Aussicht gestellt worden. Nachdem Le Chen das Angebot abgelehnt habe, sei er gegen seinen Willen von einem chinesischen Staatsangeh?rigen festgehalten und in den Ortsteil Barangay Tambo in Para?aque City verschleppt worden.

Als POGO (Philippine Offshore Gaming Operator) werden Firmen bezeichnet, die auf den Philippinen t?tig sind und Online-Glücksspieldienste für M?rkte au?erhalb der Philippinen anbieten.

Zwangsarbeit und Entführung sind auf dem POGO-Arbeitsmarkt nicht unüblich. Erst im M?rz hatte die taiwanische Polizei die Bürger ihres Landes zur Vorsicht auf dem philippinischen Glücksspiel-Arbeitsmarkt gemahnt.

In einem ?hnlichen Entführungsfall in dieser Woche hatte die PNP-AKG in Pasay City interveniert. Im Zuge des Polizei-Einsatzes sei der POGO-Arbeiter der Firma Dexin 999, Den Lingyi, befreit worden. Festnahmen habe es bei diesem Einsatz nicht gegeben.

Illegaler Arbeitsvertrag und L?segeldforderung

Einem Bericht der Anti-Entführungseinheit der philippinischen Polizei (PNP-AKG) zufolge habe sich die Lebenspartnerin des Entführten an die Beh?rden gewandt, nachdem die Entführer 84.000 PHP (rund 1.460 Euro) für die Freilassung des Mannes gefordert h?tten.

Die sieben Verd?chtigen seien anschlie?end in Zusammenarbeit mit der ?rtlichen Polizei und der Polizei der Hauptstadt-Region Manila festgesetzt worden.

Das Opfer sei im Zuge der Operation befreit worden. Die Mobiltelefone und Laptops der verhafteten M?nner seien zusammen mit anderen Beweisstücken beschlagnahmt worden.

Der Leiter der PNP-AKG, Jonnel Estomo, schilderte die Vorgehensweise der Entführer:

Er wurde gezwungen, in einem Online-Glücksspielunternehmen zu arbeiten, dessen Vertrag schlechthin gef?lscht und illegal war. Von da an wurde er gegen seinen Willen festgehalten, und (seine Entführer) verlangten Geld für die unbeschadete Freilassung des Opfers. Sollte (die Familie des Opfers) dies nicht tun, würde das Opfer an eine andere Firma verkauft werden.

Die Beschuldigten bef?nden sich nun im Gewahrsam der PNP-AKG. Wann die M?nner dem Richter vorgeführt werden, blieb zun?chst unbekannt.