Offshore-Anbieter bleiben Herausforderung für Finnlands Glücksspiel-Anbieter Veikkaus

Posted on: 05/08/2020, 02:58h. 

Last updated on: 05/08/2020, 03:00h.

In dem seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen Finnlands staatlichem Glücksspielanbieter Veikkaus und ausl?ndischen Glücksspiel-Betreibern ohne finnische Lizenz ist kein Ende in Sicht. Medienberichten zufolge werde Veikkaus für sein aggressives Marketing kritisiert, w?hrend Offshore-Anbieter um finnische Kundschaft r?ngen.

Spielautomat im Supermarkt
Glücksspiel ist in Finnland vielerorts zug?nglich. (Flickr: ?Slot machine in a supermarket” by seisdeagosto, licensed under CC BY-SA 2.0)

Kritik an Veikkaus‘ offensiver Glücksspiel-Werbung

Die Kritik an Veikkaus‘ Vorgehensweise richte sich unter anderem gegen seine vermeintlich aggressive Marketingstrategie. So habe Veikkaus das Glücksspiel in einer Werbekampagne aus dem vergangenen Jahr als Alltagst?tigkeit mit dem Kaffeetrinken gleichgesetzt. Der Kampagne war ein ?ffentlicher Aufschrei im Land gefolgt. Der Vorwurf lautete, das Unternehmen f?rdere Spielsucht.

Kritik gegen Veikkaus seitens ausl?ndischer Anbieter bezog sich im Jahr 2018 auf die Entscheidung des Unternehmens, die Videospiel- und Spielautomaten-Anbieter NetEnt?und Yggdrasil ins Boot zu holen.

Indem Veikkaus die Spiele der Entwickler in sein Online-Angebot aufgenommen habe, würde das Unternehmen die meist in Malta ans?ssigen Anbieter sch?digen, die solche Spiele schon seit Langem angeboten h?tten.

Weiterhin sei Veikkaus‘ Vorgehen kritisiert worden, Spielautomaten in sozial benachteiligten Gegenden des Landes aufzustellen.

Erst Ende 2019 hatte das Unternehmen jedoch angekündigt, mit einer neuen Strategie gegen Spielsucht vorzugehen. 3.500 Spielautomaten sollten demnach aus finnischen Gesch?ften verschwinden.

In diesem Zusammenhang hatte der Anbieter zudem verl?sslichere ID-Checks versprochen. Mitte Juli war jedoch bekannt geworden, dass die finnische Polizei Verst??e bei den von Veikkaus betriebenen Spielautomaten festgestellt hatte. Der Anbieter versprach in der Folge erneut Besserung.

Offshore-Anbieter erleichtern Zugang zu ihren Angeboten

Online-Anbietern aus dem Ausland sei es unterdessen gelungen, viele finnische Spieler für ihre Angebote zu gewinnen, indem sie unter anderem das Identifizierungssystem Trustly einsetzten.

Dadurch sei es finnischen Spielern m?glich, sich wie auch bei den Angeboten von Veikkaus sekundenschnell mit Hilfe ihrer Bank-ID bei ausl?ndischen Anbietern zu identifizieren. Eine zus?tzliche Registrierung entfalle dadurch und der Zugang zur Webseite werde vereinfacht.

Die steigende Beliebtheit von Offshore-Anbietern führe unterdessen zu Zukunftssorgen bei Organisationen, die sich durch die Abgaben von Veikkaus finanzieren. Dazu z?hlten Organisationen wie Peluuri, die sich gegen Spielsucht engagierten.

Einem Bericht des Finnish Insititute for Health and Welfare aus dem Jahre 2019 zufolge sei Spielsucht zwar gesunken. Schwindende F?rdermittel für betreffende Organisationen k?nnten den Kampf gegen Spielsucht jedoch behindern.

Bisher hat Finnland noch keine Schritte unternommen, sich vom derzeitigen Monopol-Modell zu l?sen. Sein Nachbar Schweden hat unterdessen eine L?sung entwickelt, die den schwedischen Markt schützen und ausl?ndischen Anbietern über Lizenzen regulierten Zugang gew?hren soll.

Auf diese Weise k?nnten der Spielerschutz und die Finanzflüsse an Hilfsorganisationen sichergestellt werden.