Australische Studie zieht Verbindung zwischen Lootboxen und Spielsucht

Posted on: 12/08/2020, 11:50h. 

Last updated on: 12/08/2020, 11:55h.

In Australien wurde Anfang der Woche eine Studie ver?ffentlicht, der zufolge der Kauf von Lootboxen das Risiko einer Spielsucht erh?ht. Die Untersuchung war von der Glücksspielbeh?rde des Bundesstaates New South Wales bei dem Experimental Gambling Research Laboratory (EGRL) in Auftrag gegeben worden.

Lootbox
Lootboxen finden sich in vielen Videospielen. (Bild: doteesports)

Der Studie zufolge gaben 93,2 % der Befragten an, innerhalb der letzten zw?lf Monate mindestens einmal Videospiele konsumiert zu haben. 22,3 % der Teilnehmer erkl?rten, schon mal ein problematisches Spielverhalten bereits bei sich festgestellt zu haben.

Für die Untersuchung waren 1.954 Einwohner des Bundesstaates im Alter zwischen 12 und 24 Jahren befragt worden. Diese Gruppe sei ausgew?hlt worden, da sie statistisch gesehen in Australien die gr??ten Probleme mit überm??igem Konsum von Video- und Glücksspielen habe, so die Autoren vom EGRL.

Mit 69,4 % best?tigten über zwei Drittel der Probanden, im letzten Jahr eine Lootbox ge?ffnet zu haben, w?hrend 32,9 %, für die Lootboxen Geld ausgaben.

Dabei zahlten Heranwachsende im Alter zwischen 12 und 17 Jahren durchschnittlich 50 Australische Dollar (AUD, umgerechnet 30 Euro) und jüngere Erwachsene (18 bis 24 Jahre) rund 72 AUD (44 Euro).

Gef?hrlicher Nervenkitzel?

Als h?ufigste Gründe für den Kauf einer Box wurden von den Befragten ein ?schnelleres Vorankommen“ sowie der ?Nervenkitzel beim ?ffnen“ des unbekannten Inhalts genannt.

Zudem gab ein Gro?teil der Befragten an, dass ihnen bewusst sei, dass Lootboxen abh?ngig machten. 53,8 von ihnen stimmten der Aussage zu, dass die Kisten eine Form des Glücksspiels darstellten.

Dr. Alex Russell, einer der Verfasser der Studie, erkl?rte:

Lootboxen in Videospielen ?hneln dem Glücksspiel, da die Spieler Zeit und Geld investieren, um sie zu bekommen. Es gibt einen Nervenkitzel rund um die M?glichkeit, eine seltene und wertvolle Belohnung zu erhalten.

Die Studie habe ergeben, dass Spieler, die innerhalb des letzten Jahres eine Box ?ffneten, insgesamt h?ufiger spielten und in diesem Zusammenhang über Probleme klagten. Zudem sei bei ihnen die Gefahr gr??er, auch beim Glücksspiel ein suchtgef?hrdendes Verhalten zu entwickeln.

Dies tr?fe insbesondere jüngere Spieler, so Studienleiter Professor Matthew Rockloff. Er kritisierte in diesem Zusammenhang, dass es für die Schatzkisten kein Mindestalter gebe. Deshalb würden bereits die Jüngsten an Glücksspielelemente herangeführt.