Britische Glücksspiel­anbieter untergraben Jugendschutz bei Onlinewerbung

Posted on: 26/08/2020, 12:42h. 

Last updated on: 26/08/2020, 01:08h.

Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Werbung von Glücksspielunternehmen oft gegen den Jugendschutz verst??t [Seite auf Englisch]. So schalteten einige Anbieter Onlineanzeigen auf von Kindern h?ufig frequentierten Webseiten. Dies sei laut Werberichtlinien verboten.

Kind Computer
Kinder sehen nach Ansicht der ASA online zu viel Glücksspielwerbung. (Bild: Pixabay/ExplorerBob)

Für die Analyse hatte die ASA über einen Zeitraum von drei Monaten 49 Webseiten und sieben YouTube-Kan?le beobachtet, die sich nach Beh?rdenangaben bei Kindern gro?er Beliebtheit erfreuten.

Doch obwohl die britischen Werberichtlinien vors?hen, dass Werbung für Produkte mit Alterseinschr?nkung von der jugendlichen Zielgruppe ferngehalten werden müsse, h?tten die Kontrolleure in ihrem jüngsten Bericht 159 Verst??e gegen diese Bestimmung festgestellt.

Die nun ver?ffentlichte Analyse ist Teil einer seit Jahren praktizierten Methode, mit der die ASA Onlinewerbung für eine Auswahl von Produkten mit Altersbegrenzung untersucht. Neben der Glücksspielindustrie befasst sich die ASA dabei auch mit Anzeigen der Alkohol- und Tabakindustrie sowie der Werbung von Anbietern kalorienreicher Fastfood-Nahrung und Softdrinks.

Die ASA erkl?rte, dass Verst??e von insgesamt 35 Anbietern auf 34 Webseiten zu verzeichnen gewesen seien. Dabei führe die Branche der dickmachenden Nahrungsmittel mit 78 verbotenen Anzeigen auf Jugendkan?len die Riege der Werbesünder an.

70 Verst??e durch Glücksspielunternehmen

Mit 70 monierten Verst??en folge die Glücksspielbranche jedoch dicht dahinter. Die Delikte seien dabei von vier namentlich nicht genannten Anbietern auf acht Webseiten festgestellt worden.

Damit liege die Glücksspielindustrie weit vor Anbietern von Alkohol (zehn Verst??e) und E-Zigaretten (ein Versto?), so die ASA. Die betreffenden Unternehmen seien kontaktiert und zur Unterlassung aufgefordert worden. Au?erdem habe die ASA deutlich gemacht, dass weitere Verst??e nicht toleriert würden.

ASA-Direktor Guy Parker erkl?rte dazu:

Wir erwarten, dass Werbetreibende und die Parteien, mit denen sie einen Vertrag abschlie?en, die ihnen zur Verfügung stehenden ausgefeilten Tools nutzen, um ihre Anzeigen verantwortungsbewusst auszurichten.

Gleichzeitig betonte Parker, dass der nun vorgelegte Report lediglich ein Baustein in der Kinderschutz-Strategie der ASA im Internet sei. Die Beh?rde werde in den kommenden Monaten über weitere Ma?nahmen berichten, die sie in diesem Bereich eingeleitet habe.

Um die Einhaltung der Richtlinien zu kontrollieren, werde die Stelle die jetzigen Untersuchungen zudem für die kommenden zw?lf Monate auf Quartalsbasis fortführen.