Britischer Glücksspiel-Verband warnt vor drohender Sperrstunde

Posted on: 17/09/2020, 11:01h. 

Last updated on: 17/09/2020, 11:01h.

Der britische Glücksspiel-Verband UK Betting and Gaming Council (BGC) hat vor gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen für die Glücksspiel-Branche gewarnt, sollten neue Beschr?nkungen zur Bek?mpfung des Coronavirus umgesetzt werden. Am Mittwoch hatte die britische Regierung angekündigt, unter anderem eine abendliche Sperrstunde ab 22 Uhr für Pubs und Casinos einführen zu wollen. Wie die BBC heute Morgen berichtet hat [Seite auf Englisch], würde eine solche Sperrstunde vor allem den Nordosten Englands betreffen.

Sunderland
Insbesondere Gemeinden im Nordosten Englands k?nnten von der Sperrstunde betroffen sein (Flickr: ?Sunderland“ by Roberto Strauss, licensed under CC BY 2.0)

Sorge um tausende Arbeitspl?tze

Dem Branchenverband zufolge generierten Casinos 50 bis 70 % ihrer Ums?tze nach 22 Uhr. Die Einführung einer Sperrstunde würde den Verlust von tausenden Arbeitspl?tzen im britischen Casino-Sektor zur Folge haben.

In einem Brief an den Kultursekret?r Oliver Dowden warnten BGC-Chef Michael Dugher und der Chef von Genting UK, Paul Wilcock, dass eine solche Ma?nahme ?verheerende Auswirkungen“ auf den Sektor h?tte:

Die Einführung einer pauschalen Ma?nahme in Form von Sperrstunden würde mit Sicherheit in kürzester Zeit zu vielen tausenden Entlassungen führen. Es ist keine übertreibung zu behaupten, dass dies verheerende Auswirkungen für den landbasierten britischen Casino-Sektor h?tte.

Eine fehlgerichtete Ma?nahme?

Der Einfluss einer Sperrstunde auf die Corona-Zahlen w?re angesichts der Folgen für die Casino-Branche zu vernachl?ssigen, so Dugher und Wilcock.

Der durchschnittliche Casino-Besucher sei 48 Jahre alt und falle somit aus der Zielgruppe, auf welche die Regierung mit einer Sperrstunde abzielen wolle. Gruppen junger Menschen hielten sich dagegen nicht nach 22 Uhr in Casinos auf, um zu trinken. Vielmehr l?ge es ohnehin im Interesse der Casinos, dies zu verhindern.

Die Casinos in Gro?britannien seien schon lange optimal auf die Wiederer?ffnung vorbereitet gewesen und h?tten alle erforderlichen Schutzma?nahmen umgesetzt, hei?t es in dem Brief. Dies h?tten auch die englischen Gesundheitsbeh?rden Public Health England und das Departement of Health and Social Care best?tigt. Den Beh?rden zufolge bestünde in Casinos keine erh?hte Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

Auch wenn die Ma?nahme jüngsten Informationen zufolge vor allem auf den Nordosten des Landes abzielt, bleibt die Sorge um die wirtschaftlichen Auswirkungen für die betroffenen Casinos. Weitere Details zum Vorhaben seien im Laufe des Tages zu erwarten.