Britische Glücksspiel­studie zeigt sinkende Glücksspiel-Beteiligung in Corona-Pandemie

Posted on: 20/10/2020, 01:41h. 

Last updated on: 20/10/2020, 01:42h.

Die Glücksspiel-Beteiligung in Gro?britannien hat w?hrend der ersten Monate der Corona-Pandemie leicht abgenommen. Dies geht aus einem heute ver?ffentlichten Bericht [Dokument auf Englisch] der Spielerschutz-Organisation GambleAware hervor. Spieler, die bereits vor der Krise mit Spielsucht zu k?mpfen hatten, h?tten hingegen mehr gespielt.

Spielautomaten
Britische Spieler haben ihr Glücksspiel w?hrend der Corona-Krise leicht reduziert (Flickr: ?Win or Lose“ by Garry Knight, licensed under CC BY 2.0)

Bei der von YouGov durchgeführten Studie seien zwischen M?rz und Mai dieses Jahres zun?chst rund 12.000 Erwachsene nach ihrem Glücksspielverhalten befragt worden. An einer zweiten Phase h?tten anschlie?end rund 3.000 Spieler und deren Angeh?rige teilgenommen.

52 % der befragten Spieler h?tten angegeben, ihr Spielverhalten w?hrend der Corona-Krise nicht ge?ndert zu haben. 41 % h?tten ihr Glücksspiel reduziert. Nur 4 % h?tten angegeben, mehr gespielt zu haben.

Zwischen Oktober und Mai sei die Glücksspielbeteiligung um insgesamt 10 % zurückgegangen. Im Mai h?tten demnach 39 % der Befragten gespielt. Im Oktober seien dies 49 % gewesen.

Ein Fünftel derjenigen Befragten, die bereits vor der Pandemie spielsüchtig gewesen seien, h?tte hingegen mehr gespielt. Rund die H?lfte dieser Problemspieler h?tte dies aus Langeweile und dem Versuch, sich zu besch?ftigen, getan.

Die Spielerschutz-Organisation GambleAware engagiert sich seit der Corona-Krise besonders stark für den Schutz von Spielern. Zuletzt hatte sie mit Blick auf die Rückkehr von Sportveranstaltungen im Juli eine Aufkl?rungskampagne gestartet, in der sie auf die mit Sportwetten verbundenen Gefahren hinweist.

Wissen um Hilfsangebote verbessern

Im gleichen Zeitraum habe sich der Anteil derjenigen, die w?hrend des Lockdowns Spielerschutz- und Hilfsangebote genutzt h?tten, kaum ge?ndert. 5 % der Spieler h?tten Angebote wie das Selbstausschluss-Register sowie Zeit- und andere Limits genutzt. 16 % h?tten Beratungs- oder Behandlungsangebote in Anspruch genommen.

Dennoch weist GambleAware in seinem Bericht auf einige Hürden hin, welche Spieler an der Nutzung von Hilfsangeboten hinderten. Wie die Studie zum Vorschein gebracht habe, seien Online-Angebote mitunter nicht bekannt. Weiterhin stünde Spielern eine Stigmatisierung von Spielsucht im Weg, sich Hilfe zu suchen. Zudem seien die M?glichkeiten, vor Ort Hilfe in Anspruch zu nehmen aufgrund der Kontaktbeschr?nkungen erheblich reduziert.

Der stellvertretende Vorsitzende von GambleAware, Sian Griffiths, zeigt sich aufgrund dieser Barrieren besorgt:

Die heute ver?ffentlichten Ergebnisse zeigen, dass ein besorgniserregender Mangel an Bewusstsein und Nutzung der Behandlungs- und -Hilfsangebote für Glücksspiel herrscht.

Griffiths ruft daher die Regierung auf, weiterhin eng mit Gesundheitsdiensten und Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten, um die Hilfsangebote bekannter zu machen.