Italien: Finanzpolizei entlarvt illegalen Glücksspiel-Ring

Posted on: 25/11/2020, 02:07h. 

Last updated on: 25/11/2020, 02:08h.

Die italienische Finanzpolizei hat ein weiteres illegales Glücksspielnetzwerk ausgehoben. Wie die Zeitung La Repubblica am Dienstag berichtet hat [Seite auf Italienisch], habe die Polizei Palermo in der Nacht von Montag auf Dienstag im Rahmen einer Glücksspielrazzia 15 Personen verhaftet.

Palermo Sizilien Geb?ude Wolken
Die Finanzpolizei von Palermo hat 15 M?nner wegen illegalen Glücksspiels verhaftet. (Bild: Pixabay)

Die Festgenommenen sollen im Auftrag des berüchtigten ?Glücksspiel-K?nig von Palermo“, Salvatore Rubino (59), gearbeitet haben. Rubino sei erst im Juni dieses Jahres festgenommen worden, da ihm kriminelle Handlungen im Zusammenhang mit der Mafia, darunter illegale Sportwetten und Geldw?sche, vorgeworfen würden.

Fortw?hrende Ermittlungen gegen ihn h?tten die Polizei nun auf die F?hrte der 15 M?nner gebracht. Sechs von ihnen würden noch immer im Gef?ngnis festgehalten, die restlichen neun seien vorrübergehend in Hausarrest geschickt worden.

Illegale Sportwetten in legalen Wettbüros

Allen 15 Festgenommenen werde vorgeworfen, sich in unterschiedlichem Ma?e an der Durchführung von illegalen Sportwetten an sechs Standorten beteiligt zu haben. Fünf der Standorte h?tten sich in der sizilianischen Hauptstadt Palermo, der sechste bei Neapel befunden.

Konkret handle es sich um Wettbüros mit offizieller Glücksspiellizenz. Diese seien von den Kriminillen jedoch für die Ausführung illegaler Glücksspiele missbraucht worden. Der Chef der Finanzpolizei von Palermo, Gianluca Angelini, erkl?rt gegenüber den Medien:

Wir haben ein Ph?nomen der magmaartigen Infiltration und Kontrolle des Glücksspiel- und Sportwetten-Sektors beobachtet, in deren Zentrum scheinbar legitime Anbieter stehen, die jedoch im Hintergrund parallel v?llig illegal arbeiten.

Konkret handle es sich um illegale Online-Wetten. Die Inhaber der lizenzierten Wettbüros, bzw. die mutma?lichen Kriminellen, die diese infiltriert h?tten, h?tten verschiedene illegale Online-Glücksspiel-Webseiten betrieben.

2,5 Mio. Euro monatlich durch illegale Wetten

über Wettterminals oder Computer in den Wettbüros h?tten Kunden dann die nicht lizenzierten Online-Angebote aufrufen k?nnen. Laut der Polizei habe es sich um ein ausgeklügeltes und solides System gehandelt.

Die im Zentrum stehenden Buchmacher h?tten die Webseiten zug?nglich gemacht. Speziell dafür vorgesehene Personen h?tten dann unauff?llige, aber gezielte Werbung für die Produkte gemacht. Weitere Personen h?tten dafür gesorgt, dass die Kunden die Wetten ?akzeptierten“.

Gemeinsam h?tten die Kriminellen über die sechs Standorte so monatlich knapp 2,5 Mio. Euro mit illegalen Sportwetten erwirtschaftet. Neben einer Anklage wegen illegalen Glücksspiels müssten sie daher weitere Anzeigen wegen Betruges am Staat erwarten.