Australien: Tabcorp erneut wegen unzul?ssiger Glücksspiel-Werbung abgestraft

Posted on: 30/11/2020, 03:09h. 

Last updated on: 30/11/2020, 03:09h.

Australiens gr??ter Glücksspielkonzern Tabcorp Holdings Limited hat erneut eine Geldstrafe wegen unzul?ssiger Glücksspiel-Werbung erhalten. Der Vorfall, der der mehr als 30.000 AUD hohen Strafe zugrunde liegt, habe sich bereits im Dezember 2019 ereignet. Dies hat die australische Nachrichtenseite Medianet heute berichtet [Seite auf Englisch].

Richterhammer Paragrafenzeichen Gesetz
Gericht in Sydney stellt Tabcorp erneut Geldstrafe aus (Bild: Piqsels/CC0)

Die Gesamtsumme der Strafe belaufe sich auf 32.276 AUD (umgerechnet 19.872 Euro). Diese bestehe aus der eigentlichen Geldstrafe von 18.000 AUD für den Regelversto? und den Prozesskosten.

Bei dem Versto? handle sich um eine Werbekampagne, die Tabcorp am 13. und 14. Dezember letzten Jahres über Instagram geschaltet habe. In der Kampagne seien Bonusangebote für den Sportwetten-Bereich des Konzerns beworben worden.

Die Glücksspielaufsicht von New South Wales (Independent Liquor & Gaming Authority, ILGA) sei unmittelbar auf die Kampagne aufmerksam geworden und habe Ermittlungen eingeleitet.

Laut der Beh?rde habe Tabcorp mit seiner Werbung gegen die geltende Glücksspielgesetzgebung des Bundesstaates versto?en.

Nicht nur sei es grunds?tzlich verboten, innerhalb einer Werbebotschaft ?Anreize für die Teilnahme am Glücksspiel“ zu geben, sondern sei Tabcorp in diesem Fall zus?tzlich ein schwerer technischer Fauxpas unterlaufen.

Haben Spielsüchtige die Werbung erhalten?

Demnach habe die Werbebotschaft insgesamt 900 Menschen erreicht, die nicht mehr über aktive Tabcorp-Kundenkonten verfügt h?tten. Die Beh?rde gehe davon aus, dass sich darunter viele ehemalige Spieler mit Glücksspielproblemen befunden haben k?nnten, die sich zuvor selbst vom Glücksspiel ausgeschlossen h?tten.

Nach Abschluss der Ermittlungen sei der Fall schlie?lich am 25. November dieses Jahres vor dem Downing Centre Local Court in Sydney verhandelt worden. Die zust?ndige Richterin Erin Kennedy habe das Vergehen als schwerwiegend eingestuft.

Obwohl Tabcorp sich seit dem Vorfall regelkonform verhalten habe, sei eine mildere Strafe nicht in Frage gekommen. So diene das Urteil dazu, ein Exempel zu statuieren. Nicht nur sollten andere Glücksspielanbieter davon abgeschreckt werden, ein ?hnliches Vergehen zu begehen, sondern auch Tabcorp selbst.

Nicht die erste Geldstrafe wegen Glücksspielwerbung

So habe sich Tabcorp keineswegs zum ersten Mal der unzul?ssigen Glücksspielwerbung schuldig gemacht. Erst im Juli 2019 berichtete die ILGA, dass Tabcorp von demselben oben genannten Gericht in Sydney eine Geldstrafe von 14.000 AUD (8.620 Euro) erhalten habe.

Der Konzern habe damals innerhalb seiner App mit einem Bonusangebot von 50 AUD für Wetten zum UFC-Kampf Khabib vs. McGregor geworben. Auch in diesem Fall jedoch sei das Angebot nicht nur den eingeloggten Kunden selbst pr?sentiert worden, sondern für jeden sichtbar gewesen, der die App ge?ffnet habe.

Die ILGA kommentierte daraufhin:

Wettanbieter sind dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass all ihre Werbebotschaften mit den Gesetzen zur Glücksspielwerbung in New South Wales konform sind. Anreize erh?hen bekannterma?en das Risiko für Glücksspielsch?den, weshalb jeder Versto? sehr ernst genommen wird.

Laut der Beh?rde drohe Anbietern im Falle besonders schwerer oder mehrfach wiederholter Verst??e im schlimmsten Fall eine Strafe von 55.000 AUD. Auch k?nnten die Gesch?ftsführer strafrechtlich belangt werden.