Australien: Beh?rde unwillig Glücksspiel-Junkets zu regulieren

Posted on: 07/12/2020, 03:08h. 

Last updated on: 07/12/2020, 03:08h.

Die Finanzaufsicht AUSTRAC, zust?ndig für den Schutz des australischen Finanzsystems, hat am Freitag die Verantwortung für die Regulierung von Glücksspiel-Junkets von sich gewiesen. Wie das Nachrichtenportal News.com.au berichtet, sei es laut der AUSTRAC die Aufgabe von Casinos, die Glücksspielvermittler auf ihre Gesetzeskonformit?t hin zu überprüfen.

Skyline von Melbourne
Junket-Betreiber sollen reiche Kunden aus Asien bis nach Melbourne gebracht haben. (Quelle: Pixabay)

Asiatische Junkets, die unter anderem reiche Spieler mit Casinos in Australien in Kontakt bringen, waren im Rahmen des Geldw?sche-Skandals um die Crown Resorts in den Fokus von Strafermittlern und Finanzkontrolleuren geraten. Die Beh?rden vermuten, dass die Betreiber Gelder aus illegalen Gesch?ften für gutbetuchte Klienten gewaschen haben k?nnten.

Im Skandal um die Junkets hatte Crown Resorts erst kürzlich angekündigt, nicht l?nger mit unregulierten Partnern zusammenarbeiten zu wollen. Im Zuge einer Untersuchung der Independent Liquor and Gaming Authority hatte der australische Casino-Betreiber um die neue Lizenz für sein milliardenteures Casino in Sydney gek?mpft. Ermittler vermuten, Crown Resorts k?nnte im Hinblick auf Anti-Geldw?sche-Richtlinien ein Auge gegenüber dem Junket-Betreiber Suncity zugedrückt haben. Der Anbieter soll wohlhabende Spieler an das Crown Resort nach Melbourne vermittelt haben.

Casinos bei Junkets in der Pflicht

Bei einer Senatsanh?rung am Freitag habe AUSTRAC-CEO Nicole Rose klar gemacht, dass Casinos bei der Wahl ihrer Partner in der Verantwortung stünden, sich an australische Geldw?sche-Gesetze zu halten. Die AUSTRAC selbst sei nicht in der Lage, ausl?ndische Glücksspiel-Junkets zu regulieren. Hierfür g?be es bislang auch keine rechtliche Handhabe.

Wie mehrere Medien übereinstimmend gemeldet haben, sei diese Position von Senatorin Kristina Keneally kritisiert worden.

Laut Keneally sei die Aufgabe der Finanzkontrolleure auch, auf Regulierungslücken im Gesetz hinzuweisen. Dies sei bislang jedoch vers?umt worden:

Jemand kann mit Geld von Gott wei? woher zu einem Junket kommen und dies danach an Gott wei? wen verteilen. Dies scheint eine massive Lücke in der Regulierung zu sein.

Zu einer ?hnlichen Einsch?tzung sei schon die Victorian Commission for Gambling and Liquor Regulation gekommen. Auch die Glücksspielaufsicht verorte die Zust?ndigkeit für die Kontrolle der Betreiber bei der AUSTRAC.

Nicole Rose habe betont, dass nur ein gemeinsames Vorgehen gegen Geldw?sche zum Erfolg führen k?nne. Nach Informationen von News.com.au fordere Rose eigene Lizenzierungsmodelle für Junkets in allen Bundesstaaten Australiens.