IOC-Pr?sident will keine “Killerspiele” bei Olympischen Spielen

Posted on: 05/09/2018, 11:41h. 

Last updated on: 05/09/2018, 12:32h.

Der IOC-Pr?sident Thomas Bach hat sich nachdrücklich dagegen ausgesprochen, “Killerspiele” jeglicher Form bei Olympischen Spielen zuzulassen. Eine Aussage, mit der der 64-j?hrige Sportfunktion?r aus Würzburg für geh?rige Aufregung in der eSports-Szene gesorgt hat.

Thomas Bach
Thomas Bach will keine “Killerspiele” (Bild: bild.de)

Kritik wird insbesondere an Bachs pauschalen Aussagen laut. So wird moniert, dass er keine eindeutige Definition der von ihm abgelehnten “Killerspiele” gibt. W?rtlich sagte der IOC-Pr?sident der Nachrichtenagentur AP:

“Wir k?nnen kein Spiel im Olympischen Programm haben, das Gewalt und Unterdrückung propagiert. Wenn man sich eGames anschaut, in denen es darum geht, jemanden zu t?ten, kann das nicht in Einklang mit den olympischen Werten gebracht werden.”

Viele eSportler regen sich über Bachs Verallgemeinerung auf, denn neben Ego-Shootern wie Counter-Strike oder Call of Duty gibt es auch zahllose Games, in denen es überhaupt nicht um Gewalt geht. Die popul?re Fifa-Serie ist da nur ein Beispiel unter vielen.

Sportarten wie Fechten, Karate oder Schie?en seit Jahrzehnten olympisch

Zus?tzlichen Anlass für Kritik schafft die Tatsache, dass bei Olympia seit jeher Sportarten im Programm sind, deren Ursprung alles andere als friedfertig ist.

Mit dem Hintergrund, dass Kampf-Sportarten wie Karate oder Boxen seit Jahrzehnten olympische Disziplinen sind, wirken die Aussagen Bachs zu allgemein. Selbst mit Pistolen k?nnen bei Olympia Geldmedaillen gewonnen werden, denn auch die Sportschützen nehmen seit vielen Jahren an den Olympischen Spielen teil.

Hinzu kommt, dass Thomas Bach selbst ehemaliger Olympionik in einer Kampf-Sportart ist: Im Fechten brachte es der IOC-Pr?sident 1976 in Montreal gar zum Mannschafts-Olympiasieger. In seiner erfolgreichen Karriere gewann er darüber hinaus zahlreiche weitere Welt- und Europameistertitel.?

Asienspiele erkennen eSports ab 2022 an

Vertreter der Branche versuchen schon lange, eSports st?rker mit dem klassischen Sport zu verbinden. Trotz Gegenwind von einigen Sportverb?nden und -funktion?ren w?hnten sie sich bereits auf einem guten Weg, um eSports in Zukunft die Anerkennung als olympische Disziplin zu verschaffen.

Bei anderen Verb?nden ist eSports jedoch weiter. So wird er bei den Asienspielen im Jahr 2022 zur offiziellen Sportart erhoben. Dies weckte vielerorts bereits die Hoffnung auf eine ?hnliche Entwicklung bei den Olympischen Spielen. Nach den Aussagen Bachs erhielten diese nun jedoch einen vorl?ufigen D?mpfer.