Spanien: Angestellte protestieren gegen Schlie?ung von Casinos und Wettbüros

Posted on: 15/12/2020, 11:08h. 

Last updated on: 15/12/2020, 12:56h.

Vielerorts in Spanien bleiben Casinos und Spielhallen infolge der Corona-Schutzma?nahmen geschlossen. Einige Regionen haben zudem Versch?rfungen der Glücksspielgesetze angekündigt. Angestellte der Glücksspielbranche haben sich daher zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für den Erhalt und die Wiederer?ffnung von Casinos und Wettbüros stark zu machen.

Bar Spanien
Ge?ffnete Bars, aber geschlossene Casinos – dagegen protestieren Angestellte der Glücksspielbranche in Spanien. (Bild: Pixabay/Daniel Nebreda )

Mitte Oktober wurden in der autonomen Gemeinschaft Katalonien Casinos und Wettbüros, Bars und Restaurants aufgrund von Corona-Schutzma?nahmen geschlossen. Als die Infektionszahlen infolge des erneuten partiellen Lockdowns sanken, ver?ffentlichte die Regionalregierung einen Plan zur Deeskalation in vier Phasen. Keine der Phasen sah allerdings eine ?ffnung der Glücksspieleinrichtungen vor, die somit bis mindestens Ende Januar geschlossen bleiben müssen.

Tausende Angestellte schlie?en sich zusammen

Rund 8.000 Angestellte der Glücksspielbranche haben in Katalonien daher das Col.lectiu Català de Treballadors de Joc (Katalanisches Kollektiv der Glücksspiel-Angestellten) ins Leben gerufen. Sie protestieren auf Twitter [Seite auf Katalanisch] sowie in der katalanischen Hauptstadt Barcelona gegen die Ma?nahmen.

Auf dem Twitter-Account hei?t es zur Gründung der Gemeinschaft:

Die 8.000 Angestellten der Glücksspielbranche wollen arbeiten. Es kann nicht sein, dass 183 Spielhallen, Bingohallen und Casinos geschlossen bleiben, w?hrend andere Einrichtungen wie der Einzelhandel, die Kinos, Fitnesscenter und Sch?nheitssalons ohne Probleme ?ffnen dürfen.

Diesem Vorwurf schlie?t sich der Branchenverband Patrojoc (Patronal del Juego Privado de Catalu?a) an. Sein Pr?sident Carlos Duelo erkl?rte gestern, es gebe aus Sicht des Gesundheitsschutzes keine Rechtfertigung dafür, die Glücksspieleinrichtungen geschlossen zu halten.

Ab dem kommenden Montag werden auch Gesch?fte mit einer Gr??e von mehr als 400 Quadratmetern in der autonomen Gemeinschaft Katalonien wiederer?ffnen dürfen, sofern sie ihre Kundenzahl auf 30 % ihrer Kapazit?ten beschr?nken. Dementsprechend sind laut Patrojoc Spielhallen und Casinos sowie Bingohallen die einzigen Einrichtungen, die weiterhin geschlossen bleiben müssen.

W?hrend es in Katalonien die Corona-Schutzma?nahmen sind, gegen die die Angestellten protestieren, haben sich in der Region La Rioja Hunderte Angestellte aus der Glücksspielbranche zusammengeschlossen, um gegen Gesetzes?nderungen zu protestieren.

Proteste gegen Spielhallenschlie?ungen in La Rioja

Rund 300 Spielhallen-Angestellte haben Anfang des Monats die Unión de Trabajadores de Salones de Juego de La Rioja, UTSAJU, (die Gemeinschaft der Angestellten der Spielhallen von La Rioja) gegründet. Sprecherin Jeidy Corrales erkl?rte gestern, gemeinsam wollten sie für den Erhalt ihrer Arbeitsstellen k?mpfen.

In La Rioja darf es aufgrund einer Gesetzes?nderung keine Spielhallen mehr im Umkreis von 200 Metern von Schulen, Kinder- oder Jugendeinrichtungen geben. Allerdings, so Corrales, sei Minderj?hrigen der Zutritt zu Spielhallen ohnehin verwehrt und werde streng kontrolliert. Dagegen hingen die Geh?lter vieler Familien von dem Erhalt der Spielhallen ab. Würden diese geschlossen, würde damit zudem die ?Tür zum illegalen Spiel“ ge?ffnet.

Zu Protesten vonseiten der Angestellten des Glücksspielsektors kam es au?erdem in der Region Madrid. Hier hatte die Unión de Trabajadores de Salones de Juego (UTSAJU) am Wochenende zu einer Demonstration aufgerufen. Dabei forderten die Spielhallen-Angestellten die Regierung auf, sie nicht weiter zu ?kriminalisieren“. Auch sie betonten, dass Minderj?hrige keinen Zutritt zu Spielhallen erhielten.

Das Glücksspiel sei eine Form der Freizeitbesch?ftigung und in Spanien kein Problem der ?ffentlichen Gesundheit. Allein in der Region Madrid hingen davon 9.000 Arbeitspl?tze ab.