E-Sport-Plattform bek?mpft Beleidigungen mit KI

Posted on: 20/12/2020, 05:30h. 

Last updated on: 18/12/2020, 12:14h.

In der vermeintlichen Anonymit?t des Internets lassen sich Nutzer deutlich leichter zur Verwendung von Kraftausdrücken oder Beleidigungen verleiten als im realen Leben. Auch im E-Sport hat sich der Ton in den letzten Jahren stark verschlechtert. Um die verbalen Entgleisungen ihrer Nutzer zu stoppen, setzt die internationale Plattform für E-Sport-Turniere FACEIT daher auf künstliche Intelligenz (KI).

Künstliche Intelligenz
E-Sport-Plattform FACEIT optimiert KI-Software Minerva (Bild: Pixy/CC0)

Bereits im Oktober 2019 hatte das Unternehmen seine KI-Software ?Minerva“ herausgebracht. Als KI-Admin überprüfte sie seither die schriftliche Kommunikation zwischen Spielern, um Beschimpfungen und verbale Angriffe gegen andere Spieler herauszufiltern. Wie FACEIT am Mittwoch auf ihrem Blog [Seite auf Englisch] bekannt gegeben hat, solle Minerva jetzt zus?tzlich ?Ohren erhalten“.

Deutliche Reduktion von Beleidigungen

Minerva sei jedoch kein durchgehend laufendes Hintergrundprogramm, welches alle Nachrichten von allen Usern prüfe. Spieler, die sich beleidigt oder angegriffen fühlten, k?nnten den entsprechenden Chat-Verlauf melden, damit dieser von Minerva überprüft werde.

Um Fehlinterpretationen einzelner W?rter und Ausdrücke zu vermeiden, werde die gesamte Konversation überprüft. So k?nne die fragliche Wortwahl in ihrem Gesamtkontext korrekt eingeordnet werden. Auch Beleidigungen und Kraftausdrücke, die von Nutzern bewusst mit *** zensiert würden, gingen so nicht unter.

Seit ihrem Launch habe Minerva sichtliche Erfolge erzielt. Insgesamt habe sie mehr als 1,44 Mrd. schriftliche Chat-Nachrichten analysiert und mehr als 1,97 Mio. Warnungen an Nutzer verschickt. Insgesamt 103.737 Spieler seien aufgrund ihrer Ausdruckswahl g?nzlich von der Plattform verbannt worden.

Das harte Durchgreifen scheine Wirkung zu zeigen, so FACEIT. So sei in den letzten drei Monaten eine allgemeine Reduktion unerwünschter Wortwahl von 21 % festgestellt worden. Die Anzahl besonders schwerwiegender Beleidigungen habe sich sogar um 61 % verringert.

Minerva h?rt und spricht alles

Bisher jedoch h?tten Nutzer Minervas Analyse und Bestrafungen entgehen k?nnen, wenn sie statt schriftlicher Nachrichten Sprachnachrichten verschickten. Diese ?Schwachstelle“ sei nun beseitigt worden.

Ab sofort sei es Minerva auch m?glich, Sprachnachrichten auf Beleidigungen und ?hnliches hin zu prüfen. Im Statement von FACEIT hei?t es:

Minerva hilft bereits jetzt sehr viel und nach dem Update werden ihre Analysen und Eingriffe noch pr?ziser und umfangreicher. […] um unsere Community gesund zu halten und das Verhalten aller Spieler zu überblicken, brauchten wir eine L?sung, die sich fortw?hrend verbessert, ganz egal wie viele F?lle überprüft werden müssen.

Sprachliche Hürden gebe es dabei nicht, da sich alle menschlichen Sprachen technologisch verarbeiten lie?en. Die Sprachnachrichten würden dazu zun?chst mithilfe einer ?Sprache-in-Text“-Software verschriftlich, um anschlie?end wie gewohnt analysiert zu werden.