Norwegen schr?nkt TV-Werbung für Glücksspiel weiter ein

Posted on: 22/12/2020, 12:49h. 

Last updated on: 22/12/2020, 01:08h.

In Norwegen bringt das kommende Jahr weitere Einschr?nkungen für Glücksspielanbieter mit sich. Ab dem 1. Januar 2021 erh?lt die norwegische Medienaufsicht das Recht, TV-Werbung von ausl?ndischen Unternehmen zu blockieren. Gleichzeitig werden auch die Marketing-Tools der staatlichen Anbieter Norsk Tipping und Norsk Rikstoto beschr?nkt.

Norwegen Fahne
In Norwegen drohen dem Glücksspiel Werbeeinschr?nkungen. (Bild: Pixabay/Dean Moriarty)

So werden die M?glichkeiten der beiden Glücksspielmonopolisten dahingehend limitiert, dass sie nicht mehr in gewohntem Ma? auf die Verwendung ihrer Gewinne für den guten Zweck hinweisen dürfen. Gleichzeitig müssen künftig in jeder Werbung Kontaktinformationen zu Spielerschutz-Hotlines eingeblendet werden.

Darüber hinaus wolle die Beh?rde norwegische Spieler mit der einzuführenden Sperrm?glichkeit für ausl?ndische TV-Werbung besser vor unlizenzierten Betreibern schützen, so Vertreter aus Norwegens Kulturbeh?rde.

So erkl?rte Kulturminister Abid Raja:

Es ist eine ernste Sache, dass die Glücksspielprobleme in der Bev?lkerung zunehmen, und wir arbeiten an einer Reihe von Ma?nahmen, um diesen Trend umzukehren. Die M?glichkeit, Fernsehwerbung von ausl?ndischen Glücksspielunternehmen zu stoppen, ist eine wichtige Ma?nahme zur Verhinderung von Glücksspielproblemen. Mit weniger Glücksspielwerbung im Fernsehen k?nnen wir auch die Richtlinien für das Marketing von Norsk Tipping versch?rfen.

Zunehmende Spielsucht in Norwegen

Ausl?ser für die Einschr?nkungen sei eine im Mai ver?ffentlichte Studie der Universit?t von Bergen. In dieser war unter Norwegens Spielern ein starker Anstieg der Spielsucht verzeichnet worden.

Gleichzeitig entkr?fte die Studie das Spielerschutz-Argument der Befürworter des derzeitigen Glücksspielmonopols. Dieses zeige sich nach Auskunft der Kritiker nicht in der Lage, die Spielsucht einzud?mmen. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall, da Norwegens Spieler von ausl?ndischen Online-Anbietern als potenzielle Kunden direkt akquiriert würden.

Ein Ziel des Monopol-Modells war, die norwegischen Spieler bei einem zentralen, lizenzierten Anbieter zu halten und den Anteil ausl?ndischer Anbieter auf 5 % zu senken. Der Universit?tsstudie zufolge wurde dieses jedoch nicht ansatzweise erreicht. So würden rund 50 % des Gesamtumsatzes bei den nicht-lizenzierten internationalen Online-Casinos und -Wettbüros erwirtschaftet.

Ob das bevorstehende Werbeverbot die Sichtbarkeit der internationalen Anbieter derart wirksam einzuschr?nken vermag, dass ihre Nutzung durch Norwegens Spieler in beabsichtigtem Ma?e zurückgeht, wird sich im kommenden Jahr zeigen.