E-Sport: Bundesregierung lehnt weitere F?rderung ab

Posted on: 11/02/2021, 02:08h. 

Last updated on: 12/02/2021, 10:38h.

Die deutsche Bundesregierung will den E-Sport in dieser Legislaturperiode nicht weiter f?rdern. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch berichtet hat, gehe dies aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Politikerin Monika Lazar hervor.

ein E-Sport-Turnier
E-Sport wird vorerst nicht als Sport anerkannt. (Quelle: EportsLive by Michael Arsers, licensed under CC BY-NC-ND 2.0)

Damit k?nnte auch eine Anerkennung des E-Sports als gleichwertige Sportart vom Tisch sein. Bei ihren Koalitionsverhandlungen hatten sich SPD und Union noch darauf verst?ndigt ?E-Sport künftig vollst?ndig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ anzuerkennen.

Nun scheint es, als wolle die Regierung davon nur noch wenig wissen. Da der Sport autonom sei, müsse der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, ob der E-Sport als Sport z?hle, hei?t es in dem Bericht.

Für die Anerkennung des E-Sports hatte sich in der Vergangenheit unter anderem der eSport-Bund Deutschland (ESBD) eingesetzt. Dagegen argumentiert hatte der DOSB. In einer 2019 ver?ffentlichten Stellungnahme erkl?rte der Sportbund, dass der ?eSport (…) nicht als Sport zu bezeichnen und nicht als solcher anzuerkennen“ sei.

In anderen L?ndern ist man damit bereits weiter. So wird der wettbewerbsm??ige E-Sport beispielsweise in Südkorea, China und Brasilien bereits von Sportverb?nden anerkannt.

Die Ablehnung des E-Sports als Sport begründete der DOSB damit, dass das wettkampfm??ige Video- und Computerspielen keine ?sportmotorische Aktivit?t“ sei. Au?erdem sei eine ?F?rderung von eSport (…) gesundheitspolitisch nicht zu vertreten“, erkl?rte die Organisation.

Gemeinnützigkeit schon jetzt m?glich

Die Anfrage an die Bundesregierung befasste sich auch mit dem Status der Gemeinnützigkeit von E-Sport-Vereinen. Der DOSB war bislang nicht der Ansicht, E-Sport solle gemeinnützig werden. Allerdings schuf die Organisation eine Abgrenzung zu den “virtuellen Sportarten”, deren Gemeinnützigkeit wohl anerkannt werden k?nne.

In ihrer Antwort habe die Regierung festgestellt, dass eine Anerkennung des E-Sports als gemeinnützig über die Jugendhilfe und Bildung jedoch schon jetzt m?glich sei. Konkret hei?e es:

E-Sport kann auch heute schon nach bestehendem Recht gemeinnützig sein. Die Vereine nutzen dabei regelm??ig die gemeinnützigen Zwecke der F?rderung der Jugendhilfe und der F?rderung der Bildung.

Martin Müller, Vizepr?sident des ESBD, ist das nicht genug. Er fordert für die Verb?nde eine ?wasserdichte Anerkennung der Gemeinnützigkeit und keine Scheinl?sungen.”

Dass die Bundesregierung nicht mehr für den E-Sport tun wolle, hat auch die sportpolitische Sprecherin der Grünen Lazar kritisiert. Sie bezeichnete es als ?entt?uschend“, dass die Bundesregierung nicht ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag halte.