Irland: Sport-Organisationen fordern Glücksspiel-Werbeverbot

Posted on: 17/02/2021, 02:03h. 

Last updated on: 17/02/2021, 02:03h.

Die irischen Sportverb?nde Gaelic Athletics Association (GAA) und Gaelic Players Association (GPA) setzen sich derzeit für eine restriktivere Regulierung des Sport-Sponsorings ein. Zudem streben die Verb?nde ein Verbot der Ausstrahlung von Glücksspielwerbung w?hrend Live-übertragungen von Sport-Veranstaltungen an.

Hurling-Spieler, PC, Tablet
Sport soll laut der irischen Sportverb?nde nicht zwingend mit Sportwetten verbunden werden. (Bild: pixabay.com, pngegg.com, casino.org)

Beide Verb?nde haben bereits das Verbot von Sponsoring durch Glücksspiel-Unternehmen für ihre Mitglieder eingeführt. Nun fordern sie die Einführung von Rechtsvorgaben auf nationaler Ebene.

Colin Regan von der GAA erkl?rt, dass weitere Ma?nahmen der Regierung erforderlich seien, und forderte ein Bündnis zwischen den verschiedenen irischen Sportverb?nden.

Eine einheitliche Stimme aus GAA, Rugby, Fu?ball, Leichtathletik und Hockey k?nne ein Publikum ansprechen, das das ?ffentliche Gesundheitswesen einfach nicht erreichen k?nne.

Regan erkl?rt:

Es ist an der Zeit, dass die Regierung die enormen Geldsummen, die die Glücksspielbranche mit g?lischen Spielen verdient hat, ordnungsgem?? besteuert und an Suchtorganisationen zurückgibt.

Dem schlie?t sich auch Jennifer Rogers von der GPA an. In einem Interview mit den Irish News erkl?rte sie, dass sie sich weiterhin verst?rkt gegen Werbung w?hrend Live-Sportübertragungen einsetzen werde.

Unterstützung seitens der Politik

Die irische Labour-Partei hat ihre Unterstützung zugesagt und heute diesbezüglich eine ?ffentliche Umfrage [Seite auf Englisch] gestartet. Die Glücksspielbranche habe eine starke Verbindung zwischen Sportereignissen und Wetten hergestellt. Selbst Wetten auf die Ergebnisse von Wahlen würden gef?rdert.

Mit dem Glücksspiel gebe es ein nationales Problem, hei?t es weiter auf der Webseite der Partei. Im Jahre 2019 h?tten die Spieler 9,8 Mrd. Euro in ihre Spielleidenschaft investiert. Dies mache statistisch 379,51 Euro pro Kopf aus.

Hinsichtlich der Ausgaben für das Glücksspiel rangiere Irland weltweit auf dem siebten Rang. Daher wolle Labour Gesetze verabschieden, die die F?rderung des Glücksspiels verhindern sollen. Werbung für das Rauchen sei auch nicht erlaubt. Dies solle beim Glücksspiel nicht anders sein.

Senator Mark Wall von der Labour-Partei erkl?rt in einem heute ver?ffentlichten Statement im The Journal:

Wir müssen aufh?ren, Wetten mit dem Spa? an Sport Sport und Unterhaltung zu verbinden, und anerkennen, dass dieses Verhalten sch?dlich ist, und wir sollten nicht weiter zulassen, dass Wettunternehmen Menschen auf diese Weise manipulieren.

Wall bezeichnet die Spielsucht als ?stille Gei?el des Landes“. Daher wolle Labour Gesetze entwickeln, die diese verhindern. Dies sei wichtiger denn je, denn durch die Entwicklung der Technologie sei der Zugang zum Glücksspiel leichter.

Durch die Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie sei das Problem noch versch?rft worden, erkl?rt Wall. Laut dem College of Psychiatrists gebe es bereits vereinzelte Hinweise auf einen besorgniserregenden Anstieg der Spielsucht.

Es solle m?glich sein, sich für ein sportliches Ereignis zu interessieren, ohne eine Wette darauf abzugeben. Die Beendigung der Kontrolle und Manipulation durch die Branche sei ein klarer Schritt, um dieses Problem anzugehen.