Spielerhilfe ?sterreich begrü?t Glücksspiel-Entflechtung im Finanz­ministerium

Posted on: 18/02/2021, 01:21h. 

Last updated on: 18/02/2021, 01:32h.

Der ?sterreichische Verein Spielerhilfe hat die Verflechtung von Spielerschutz und Glücksspiel-Steuererhebung im Finanzministerium bereits in der Vergangenheit vielfach kritisiert. Nun begrü?t er Bestrebungen, die enge Bindung aufl?sen zu wollen.

Fahne ?sterreich
Die Spielerhilfe fordert besseren Spielerschutz (Bild: Pixabay/Jürgen Sieber)

Der Verein habe registriert, dass die Aff?re um Finanzminister Gernot Blümel zu einem Umdenken geführt habe. In diesem Zusammenhang seien bereits konstruktive Vorschl?ge von Politikern wie Stephanie Krisper (NEOS) und Jan Krainer (SP?) eingegangen. Bedauerlicherweise, so der Verein, h?tten deren Antr?ge zu Sicherstellung eines umfassenden Spielerschutzes im Parlament bisher keine Mehrheit gefunden.

Die Kritik der Spielerhilfe entzündet sich an der Stabsstelle für Spielerschutz, die für sichere und faire Bedingungen für Spieler zust?ndig ist. Sie moniert, dass die Abteilung dem Finanzministerium angeh?re, das zugleich die Steuererhebung aus dem Glücksspielbereich verantworte.

Die Spielerhilfe befürchte einen Interessenkonflikt, wenn eine Beh?rde das Glücksspiel überwache und gleichzeitig daran interessiert sei, dass deren Gesch?ft floriere, um hohe Steuereinnahmen zu erzielen.

Forderung nach gezielter Ver?nderung

Um dem Thema künftig die Beachtung zu schenken, die es verdiene, und um Spieler in ?sterreich besser zu schützen, bot die Spielerhilfe ihre Unterstützung an. Viele ihrer Mitglieder seien ehemalige Spielsüchtige und k?nnten praktischen Input zur Verbesserung der Spielbedingungen liefern.

Spielerhilfe-Sprecher Christoph Holubar erkl?rte:

Wir werden unser Bestm?gliches tun und die Politik mit den richtigen Informationen versorgen. Der Spielerschutz in ?sterreich ist katastrophal. Doch die politisch handelnden Personen haben nicht immer das richtige Bild im Kopf, da sie selbst oft nur ganz wenig Berührungspunkte mit Casinos haben. Wir wollen also, dass hier ein aktueller Wissensstand vorliegt.

Dabei müsse die Politik darauf achten, auf die richtigen Ratgeber zu h?ren. Es g?be Einrichtungen, die von der Glücksspielbranche unterstützt würden und deren Aussagen von daher mit Vorsicht zu genie?en seien.

Als Beispiel nannte der Verein das Anton Proksch Institut. Aus diesem habe es in der Vergangenheit gehei?en, dass es um den Spielerschutz im Land gut bestellt sei.

Dazu merkte die Spielerhilfe an, dass das Institut sich auf der Spendenliste der Admiral Sportwetten GmbH und damit eines Tochterunternehmens des Glücksspielkonzerns Novomatic befinde. Wichtig sei jedoch, dass es keine finanziellen Abh?ngigkeiten gebe, die die Sicht auf das Glücksspiel beeinflussen k?nnten.