Intransparenter WestSpiel-Verkauf: R?tsel­raten um Kaufpreis und Bieter

Posted on: 11/03/2021, 10:52h. 

Last updated on: 11/03/2021, 12:51h.

Der Verkauf des Casino-Betreibers WestSpiel k?nnte sich dem Abschluss n?hern. Nach Angaben des Finanzministeriums von Nordrhein-Westfalen wurden drei Unternehmen für das Bieterverfahren um den landeseigenen Glücksspielanbieter ausgew?hlt. über die Namen der Interessenten sowie den angestrebten Kaufpreis hüllt sich das Ministerium jedoch weiter in Schweigen.

Spielbank Hohensyburg
Die Spielbank Hohensyburg ist Teil der WestSpiel-Gruppe (Bild: spielbank-hohensyburg.de)

Die Geheimniskr?merei rund um den Verkauf l?ste umgehend Kritik auf Seiten der Opposition aus. Befeuert wurde diese durch Medienberichte, denen zufolge die lange Zeit verlustbringende WestSpiel-Gruppe in den kommenden Jahren Gewinne im dreistelligen Millionenbereich abwerfen k?nnte.

So berichtete die Rheinische Post am Mittwoch von einer beh?rdeninternen Sch?tzung, der zufolge WestSpiel bis zum Jahr 2035 nach Abzug der Spielbankabgabe Gewinne in H?he von etwa 219 Millionen Euro machen k?nnte.

Da die Regierung es vers?umt habe, im Vorfeld des Bieterverfahrens einen Mindestverkaufspreis festzulegen, k?nne ein zu niedriger Preis erzielt werden. Der finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Stefan Zimkeit erkl?rte dazu:

Dabei bleiben nicht nur der Spielerschutz und die Interessen der Besch?ftigten auf der Strecke, es droht auch noch ein erheblicher finanzieller Schaden für die Steuerzahler.

Wer wird WestSpiel-Inhaber?

Auch in Bezug auf die Bieter tappen Nichteingeweihte weiter im Dunkeln. Bereits vor wenigen Wochen hatte die “Geheimsache WestSpiel” Aufsehen erregt. Damals hatte die Landesregierung nach Ablauf der Anmeldefrist für das Bieterverfahren lediglich mitgeteilt, dass es Interessenten gebe.

Mit der ausbleibenden Namensnennung der drei im Rennen verbliebenen Bieter beginnt nun die Spekulation, um wen es sich bei den Firmen handeln k?nnte. Verst?rkt wird die Ungewissheit durch die Tatsache, dass sich m?gliche Interessenten ?ffentlich bedeckt halten.

Um nur finanzstarke Unternehmen zum Bieterverfahren zuzulassen, stellt die Landesregierung hohe Anforderungen. Für den Erhalt der 15 Jahre gültigen Konzession zum Betrieb von bis zu sechs Casinos in NRW müssen Bewerber ein Eigenkapital von mindestens 20 Millionen Euro nachweisen. Au?erdem müssen sie Erfahrung im Betrieb von Spielbanken mitbringen.

Zu den potenziellen Investoren, die über den n?tigen finanziellen Spielraum und Erfahrung verfügen, werden haupts?chlich zwei Glücksspielunternehmen gez?hlt: Die deutsche Gauselmann-Gruppe und der ?sterreichische Novomatic-Konzern.

Einen ?ffentlichen Kommentar zu ihrer Teilnahme am WestSpiel-Bieterverfahren gaben beide Firmen bisher jedoch nicht ab. Das R?tselraten über die m?glichen K?ufer dürfte somit weitergehen, bis die Landesregierung sich entschlie?t, Namen zu nennen.