Englische Fu?ballliga EFL warnt vor Glücksspiel-Sponsoring-Verbot

Posted on: 15/03/2021, 02:39h. 

Last updated on: 15/03/2021, 02:39h.

Im Rahmen der fortschreitenden Reformierung der britischen Glücksspiel-Gesetze droht der Welt des Sports ein Verbot von Sponsoren-Partnerschaften mit Glücksspiel-Anbietern. Rick Parry, der Vorsitzende der English Football League (EFL), warnt vor den Konsequenzen eines Verbots für die unteren Profi-Ligen.

Blackburn Rovers Stadium au?en
Fu?ballclubs unter der Premier League k?nnten unter einem Sponsoring-Verbot leiden. (Bild: Geograph, ? Copyright Chris Heaton, CC BY-SA 2.0)

In einem heute ver?ffentlichen Interview mit der Financial Times erkl?rt er [Seite auf Englisch], warum das Ende des Sponsorings durch Glücksspielfirmen für einige Clubs ?katastrophal“ sein k?nnte.

Bereits in der zweith?chsten englischen Liga, der Championship, sei ein Gro?teil der Clubs seit l?ngerem nicht mehr profitabel. In der Saison 2018/19 h?tten sie im Durchschnitt 107 % ihrer Einnahmen in Form von Geh?ltern zahlen müssen. In den beiden darunter liegenden Ligen, der Division One und Division Two, sei die Lage noch kritischer.

Doch vor allem im Hinblick auf die im Rahmen der Corona-Krise erlittenen Verluste sei ein baldiges Sponsoring-Verbot m?glicherweise das finanzielle Aus für viele Clubs. Bereits seit einem Jahr h?tten sie keinerlei Einkünfte aus Ticketverk?ufen und vielen anderen kommerziellen Bereichen beziehen k?nnen. Darüber hinaus sei der Fu?ball von vielen Regierungshilfen ausgespart worden.

EFL will mit Argumenten überzeugen

Durch ein Sponsoring-Verbot würden weitere 40 Mio. GBP j?hrlich wegfallen, welche die insgesamt 72 Clubs der EFL derzeit durch ihre Glücksspiel-Partnerschaften generierten.

Die EFL versuche daher, das drohende Verbot mit ?guten Argumenten“ abzuwenden. Gegenüber der Financial Times sagte Parry:

Es gibt keinerlei belegbare Hinweise darauf, dass ein Verbot von Sponsoren-Partnerschaften das Aufkommen problematischen Spielverhaltens vermindern k?nnte.

Er sei zuversichtlich, den Entscheidungstr?gern der Regierung diesen Standpunkt ?sehr deutlich“ vermitteln zu k?nnen. Die Liga arbeite daher an einem Positionspapier zum Thema.

Die Gegenseite bleibt hartn?ckig

Doch die Stimmen für ein Verbot von Glücksspiel-Sponsoring im Fu?ball und anderen Profi-Sportarten bleiben laut. Laut Matt Zarb-Cousin, dem Verantwortlichen der Kampagne für faireres Glücksspiel (Campaign for Fairer Gambling), greife eine Aussage wie die von Parry am Thema vorbei.

Solange wir nicht in irgendeiner Weise Untersuchungen mit einer Kontrollgruppe anstellen k?nnen, die w?hrend ihres Aufwachsens zu keiner Zeit mit Glücksspiel-Werbung konfrontiert werden, w?re es statistisch unm?glich, die Auswirkungen auf Glücksspiel-Sch?den beweisen zu k?nnen.

Den Gegnern des Sponsorings gehe es daher viel mehr darum, dass die den Sport stetig begleitende Sportwetten-Werbung das Glücksspiel grunds?tzlich normalisiere. Dies berge vor allem für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich für Sport begeisterten, gro?e Risiken.

Da viele Online-Buchmacher zudem Online-Casinospiele anb?ten, würden diese Personengruppen automatisch auch mit Online-Spielautomaten konfrontiert, die als besonders suchtgef?hrdend g?lten.