SWR-Bericht: Sexismus im Spitzensport ist ein Problem

Posted on: 25/03/2021, 01:56h. 

Last updated on: 25/03/2021, 02:18h.

Der Südwestrundfunk hat am Mittwoch einen Beitrag zum Thema Sexismus im Leistungssport ver?ffentlicht. Eine exklusive Umfrage unter 719 Sportlerinnen habe ergeben, dass das Training h?ufig nicht auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sei. Zudem würden Top-Sportlerinnen nicht die gleichen Geh?lter und Pr?mien gezahlt wie M?nnern.

Frauen beim Fu?ball
Laut einer SWR-Umfrage fühlen sich Frauen im Leistungssport benachteiligt. (Quelle: Pixabay)

Trainingspl?ne nicht auf Bedürfnisse von Frauen abgestimmt

In der SWR-Umfrage h?tten knapp die H?lfte der befragten Sportlerinnen angegeben, w?hrend ihrer Periode weniger leistungsf?hig zu sein. Die Trainingspl?ne würden aber trotz dessen nicht auf die Frauen zugeschnitten. Warum die Anpassung keine Rolle spiele, sei laut Journalistin Julia Metzner, ?die gro?e Frage“.

Im Jahre 2021 seien Frauen im Sport noch immer Teil einer M?nnerdom?ne. 77 % der Befragten habe erz?hlt, dass sie überwiegend von M?nnern trainiert würden. Das Thema ?die Frauen und die Tage“ sei ein Tabuthema. 50 % der Frauen h?tten in der Befragung angegeben, sich nicht zu trauen, das Thema anzusprechen.

Sexismus und Sport waren in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit der Olympiade 2021 ein prominentes Nachrichtenthema. Hiroshi Sasaki, Kreativ-Direktor der Olympiade in Tokio, war zurückgetreten, nachdem er vorgeschlagen hatte, das Plus-Size-Model Naomi Watanabe w?hrend der Feierlichkeiten als Schwein verkleidet ins Olympiastadion einschweben zu lassen.

Für Aufkl?rung seien nicht nur die Sportverb?nde verantwortlich, sondern ?alle gemeinsam“ müssten für mehr Aufkl?rung sorgen, so Metzner. Studien deuteten darauf hin, dass Sportlerinnen w?hrend des Zyklus sogar eine h?here Verletzungsgefahr aufwiesen.

Unterbezahlte Frauen

Nach den Ergebnissen der Studie fühlten sich Frauen gegenüber M?nnern finanziell ungleichbehandelt. 77 % der Spitzensportlerinnen h?tten angegeben, im Vergleich zu M?nnern in ihrem Sport nicht ausreichend bezahlt zu werden.

Trotz internationalem Leistungsniveaus lebten nur 43 % der Frauen vom Sport als Haupteinnahmequelle. Laut der Studie verfügten 41% der Teilnehmerinnen über einen Bruttoverdienst von weniger als 10.000 Euro im Jahr.

Nur 22 % verdienten bis zu 30.000 Euro netto. Weniger als 10 % der befragten Athletinnen verdienten 50 bis 70.000 Euro oder mehr. Prof. Ilse Hartmann-Tews von der Deutschen Sporthochschule K?ln sagte gegenüber dem SWR, dass das niedriger Einkommen der Spitzensportlerinnen ??hnlich wie in der Gesellschaft, vielleicht aber noch krasser“ sei.