Spielsucht und Suizid: GamCare startet neues Pr?ventions­projekt

Posted on: 04/05/2021, 01:02h. 

Last updated on: 04/05/2021, 01:03h.

Die britische Spielerschutz-Organisation GamCare widmet sich in einem neuen Projekt der Pr?vention von Suiziden, die im Zusammenhang mit einer Spielsuchterkrankung stehen. Wie die Organisation am Dienstag bekannt gegeben hat, kooperiere sie dazu mit der auf Suizidpr?vention spezialisierten Wohlt?tigkeitsorganisation Samaritans.

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GamCare und Samaritans starten Projekt zum Thema Spielsucht und Suizidpr?vention (Bild: Pixabay)

Gemeinsam entwickelten die Organisationen nun Materialien und Lehrmodule zum Thema. Von diesen sollten künftig in erster Linie Besch?ftigte der Glücksspielbranche profitieren. Angestellte in Casinos, Spielhallen und Wettbüros sollen so ein gr??eres Bewusstsein der Zusammenh?nge zwischen Spielsucht und Suiziden erlangen und somit besser einsch?tzen k?nnen, wann ein Gast gef?hrdet sein k?nnte.

Auch sollen die Angestellten lernen, welche M?glichkeiten der Intervention ihnen zur Verfügung stünden und welche Hilfsorganisationen es für suizidgef?hrdete Menschen gebe.

Die medizinische Fachzeitschrift The Lancet Public Health hat im Januar dieses Jahres eine Metaanalyse zum Thema Spielsucht und Suizid ver?ffentlicht [Seite auf Englisch]. Laut den Autoren h?tten mehrere Studien gezeigt, dass die Zusammenh?nge zwischen einer schweren Spielsuchterkrankungen und Suiziden bzw. Suizidgedanken und -versuchen ?substanziell“ seien. Konkrete Zahlen lie?en sich jedoch aufgrund mangelnder Untersuchungen nicht festmachen. Laut den Erfahrungen von GamCare ?u?erten jedoch 11 % aller Spielsüchtigen, die sich hilfesuchend an die Organisation wendeten, suizidale Gedanken.

Die Lehrmodule sollen sowohl in Online-Kursen als auch von Angesicht zu Angesicht vermittelt werden. Alle Angestellten des Glücksspielsektors k?nnten kostenlos am Spielsucht-Pr?ventionstraining teilnehmen.

Die Lehrinhalte orientierten sich an den jüngsten Richtlinien der Samaritans und seien extern auf ihre allgemeine Wirksamkeit und Vermittelbarkeit geprüft worden.

Appell an alle Glücksspiel-Anbieter

Laut GamCare sei es aktuell wichtiger denn je, sich mit dem Thema Spielsucht und Suizid auseinanderzusetzen. So h?tten die fortw?hrenden Lockdowns sowohl die Entwicklung von Spielsucht als auch von psychischen Problemen begünstig. Die gemeinsame Arbeit von GamCare und den Samaritans k?nne daher von gro?er Bedeutung sein und vielen vulnerablen Personen zugutekommen.

Diese Ansicht teile auch Rachel Evans, Beraterin bei den Samaritans. In Bezug auf das neue Projekt erkl?rt sie:

Suizid-Pr?vention geht jeden etwas an und wir haben dieses Training mit GamCare entwickelt, um die Angestellten der Glücksspielindustrie auszubilden und mit dem Wissen und den F?higkeiten auszustatten, die sie ben?tigen, um Menschen zu identifizieren und zu unterstützen, bei denen ein Suizidrisiko im Zusammenhang mit Glücksspiel-bedingten Sch?den vorliegt.

Sie appelliere daher an alle Glücksspielfirmen, Engagement zu zeigen und ihre Mitarbeiter so bald wie m?glich für das neue Trainingsmodul anzumelden.