South Australia nutzt Gesichts­erkennung zum Schutz von Spielsüchtigen

Posted on: 06/06/2021, 05:30h. 

Last updated on: 04/06/2021, 02:21h.

Spielhallen im australischen Bundesstaat South Australia testen seit kurzem Technologien zur Gesichtserkennung von Kunden. Diese sollen den Betreibern der Glücksspielst?tten dabei helfen, Spielsüchtigen keinen Zugang zum Glücksspiel zu gew?hren und damit ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen.

Gesicht Gesichtserkennung Daten
Spielhallen in South Australia identifizieren gesperrte Spieler mit Gesichtserkennungs-Technologien. (Bild: Pixabay)

Wie die Zeitung ZDnet berichtet [Seite auf Englisch], nutzten zahlreiche Spielst?tten eine der acht von der Regierung zugelassenen Gesichtserkennungs-Technologien. Die Kameras seien jeweils an den Eing?ngen der Etablissements aufgestellt und erm?glichten es, jeden Kunden mit dem digitalen Verzeichnis gesperrter Spieler der Regierung abzugleichen.

Bislang h?tten die Spielhallen dazu ein analoges Verzeichnis mit ausgedruckten Fotos nutzen müssen. Die Identifikation gesperrter Spieler dürfte daher nun um einiges leichter und schneller vonstattengehen. Die Beh?rde für Verbraucher- und Gesch?fts-Dienstleistungen des Bundesstaates (CBS) erkl?rt:

Die Technologie zur Gesichtserkennung wird lizenzierte Spielst?tten zus?tzlich dabei unterstützen, ihrer Verpflichtung nachzugehen, ausgeschlossene G?ste zu identifizieren, indem die Angestellten alarmiert werden, sobald ein gesperrter Spieler beim Betreten der Spielst?tte ausgemacht wird.

Langfristig solle die Technologie verpflichtend an allen Orten zum Einsatz kommen, an denen mehr als 30 Spielger?te aufgestellt seien. Um nicht gegen den Willen der Besucher in deren Privatsph?re einzudringen, müssten alle G?ste vor dem Betreten der Spielst?tte auf die Nutzung der Technologie hingewiesen werden.

Fortschrittliche Technologien erkennen optische Ver?nderungen

Eine der von der Regierung zugelassenen Technologien sei ?Imagus Facial Recognition“, entwickelt von dem australischen Tech-Konzern Vix Vizion. Ebenso wie die anderen Softwareprogramme habe Imagus Facial Recognition Zugriff auf die Bilddatenbanken der Regierung, in welcher die Gesichter aller gesperrten Glücksspieler gespeichert seien.

Der Bundesstaat South Australia hat 2019 ein neues Glücksspielgesetz verabschiedet, um der steigenden Zahlen Spielsüchtiger im Staat Einhalt zu gebieten. Neben dem erstmaligen Einsatz der Gesichtserkennungs-Technologien hat die Regierung auch ein Verbot von Werbe- und Treueprogrammen ausgesprochen. Damit soll verhindert werden, dass für Problemspieler zus?tzliche Anreize zum Besuch von Spielst?tten gesetzt werden.

Das digitale Verzeichnis umfasse sowohl jene Spieler, die sich auf eigenen Wunsch h?tten ausschlie?en lassen, als auch jene, die auf Veranlassung der Spielst?tte keinen Zutritt mehr erhalten dürften.

Die Technologie von Vix Vizion sei derart ausgereift, dass Spieler auch nach optischer Ver?nderung identifiziert werden k?nnten. Die Software zu t?uschen, sei somit nicht leicht. Zu 100 % perfekt sei die Gesichtserkennung jedoch noch nicht. Sch?tzungen zufolge liege die Trefferquote aber bei über 90 %.