Britische Spielerschutz­organisation GambleAware plant Wohnprojekt für Spielsüchtige

Posted on: 08/06/2021, 01:22h. 

Last updated on: 08/06/2021, 01:22h.

Die gemeinnützige Organisation GambleAware, die sich gegen problematisches Glücksspiel einsetzt, hat kürzlich eine Ausschreibung für ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Dabei soll es sich um ein neues Wohnrehabilitationsprojekt handeln, das für Menschen bestimmt sei, die von pathologischem Glücksspiel betroffen seien. Der Gewinner der Ausschreibung werde 1 Mio. GBP zur Durchführung des Projekts erhalten, so die Organisation in seiner Pressemitteilung [Seite auf Englisch].

Spielsteine mit Buchstaben, Scrabble
GambleAware plant Wohnprojekt für Spielsüchtige. (Bild: thebluediamondgallery.com)

Bei der Behandlung von Spielsucht gebe es derzeit noch gro?e Lücken. GambleAware wolle diese mithilfe eines speziellen Programms schlie?en. Das Wohn-Reha-Programm soll nun für den Zeitraum von drei Jahren Teil umfassender Ma?nahmen zur Behandlung von Glücksspielsucht werden. Bislang mangele es insbesondere im station?ren Bereich an geeigneten Angeboten.

Erfolge der GambleAware-Projekte

Das Engagement der Organisation GambleAware zeigt bereits erste Erfolge beim Kampf gegen Glücksspielsucht. So ver?ffentlichte GambleAware letzte Woche die Zusammenfassung seiner Bet-Regret-Kampagne. Die zweij?hrige Kampagne, die sich vornehmlich an M?nner zwischen 16 und 44 Jahren richtete, sollte für Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen sensibilisieren.

Und tats?chlich h?tten 53 % der Adressaten mit h?herem Risikoprofil ihre Absicht gezeigt, ihre Wettaktivit?ten zu reduzieren. 17 % sollen sich sogar noch vor der Platzierung einer Wette aus der Sportwetten-App aktiv ausgeloggt haben. 76 % glaubten, dass sie sich der Risiken des Glücksspiels nun mehr bewusst seien und 70 % seien zuversichtlich, dass sie die frühen Warnsignale erkennen k?nnten.

Spielsucht ist nur ein Problem von vielen

Derzeit, so die Experten, sei es nur schwer m?glich, alle im Rahmen der Sucht oft parallel auftretenden Probleme abzudecken. Dazu geh?rten auch psychische Begleiterkrankungen, die von hoher Komplexit?t seien:

Die Notwendigkeit, Lücken bei der Behandlung von gleichzeitig auftretenden psychischen Gesundheitsproblemen zu schlie?en, wurde durch die Ergebnisse der Behandlungsbedarfs- und Lückenanalyse sowie durch die j?hrlichen Statistiken von GambleAware für den National Gambling Treatment Service, die in der Ausschreibung beschriebene Wohlt?tigkeitsorganisation, best?tigt.

Die Ausschreibung richte sich an qualifizierte Organisationen, die bereits Erfahrungen in der Behandlung von Spielsucht als Hauptdiagnose h?tten. Zudem müssten sie auch Kompetenz bei der Behandlung gleichzeitig auftretender Probleme wie psychische Vorerkrankungen und Begleiterscheinungen wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch nachweisen.

Am 18. Juni soll es eine Informationsveranstaltung von GambleAware geben, auf der weitere Details bekanntgemacht werden sollen. Weiterhin sei es den Interessenten m?glich, Fragen zu stellen. Nach der Veranstaltung würden auf der Webseite der Organisation FAQs ver?ffentlicht.