Bundestags­abgeordnete zu Besuch in deutschen Spielhallen

Posted on: 27/08/2021, 02:52h. 

Last updated on: 27/08/2021, 02:52h.

Im Rahmen der Initiative ?Praxis für Politik“ sind in den letzten Tagen zwei Bundestagsabgeordnete je für einen Tag in einer deutschen Spielhalle zu Gast gewesen. Die Besuche von Dr. Christoph Hoffmann (FDP) und Antje Tillmann (CDU) sollen dazu beitragen, neue Brücken des Verst?ndnisses zwischen Politik und der Glücksspiel-Industrie zu bauen.

Spielautomaten Spielhalle
Deutsche Spielhallen im Rahmen der Initiative Praxis für Politik von Abgeordneten besucht. (Bild: Pixabay)

Wie das Branchenmagazin Automatenmarkt am Donnerstag berichtet hat, habe sich Tillman ein Bild über den Spielhallen-Alltag in Thüringen verschaffen wollen. Die Politikerin habe sich daher für einen Tag in der Admiral Spielhalle in Weimar herumführen lassen.

Spielhallen in Thüringen mit besonderen Qualit?tsmerkmalen

Besonders interessiert habe sie sich dabei für die Umsetzung diverser Spielerschutz-Ma?nahmen und die vielen gesetzlichen Auflagen, mit denen sich Spielhallen im Bundesland konfrontiert s?hen. Wie Tillmann nach ihrem Besuch erkl?rte, sei sie sehr zufrieden mit den Spielerschutz-Bemühungen der Spielhalle:

Bei meinem heutigen Besuch konnte ich feststellen, welch hohen Stellenwert der Spielerschutz und die Pr?vention für Betreiber und insbesondere das Personal besitzt.

Es seien hohe Standards gesetzt worden, die unbedingt aufrechterhalten und fl?chendeckend umgesetzt werden sollten, so die Politikerin weiter. Wichtig sei daher auch, dass die Kontrollbeh?rden ihre Arbeit gut machten und bei Verst??en hart durchgriffen.

Mit den Betreibern der Spielhalle habe sich Tillmann auch zur aktuellen Gesetzeslage in Bezug auf das landbasierte Glücksspiel in Thüringen ausgetauscht. Diese h?tten ihr gegenüber betont, dass die Entscheidung des Thüringer Landtags, keine unflexiblen Mindestabst?nde einzuführen, sehr begrü?enswert sei.

So ist Thüringen neben Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, in dem die gesetzlichen Mindestabst?nde für Spielhallen auf 100 Meter reduziert werden k?nnen, sofern sie besondere Qualit?tskriterien erfüllen. . Für Anbieter, die diese nicht erfüllen, gelten in Thüringen 300 Meter und in NRW 350 Meter Mindestabstand.

Besuch in Baden-Württemberg mit bitterem Beigeschmack

Wenige Tage zuvor hingegen hatte sich der FDP-Politiker Dr. Christoph Hoffmann in einer Spielhalle der Allgaier Automaten GmbH in Schopfheim, Baden-Württemberg, eingefunden.

Auch Hoffmann habe Einblicke in den Arbeitsalltag der Spielhalle erhalten und sich Fragen zu verschiedenen Themen beantworten lassen. Im Fokus gestanden habe dabei ebenfalls die Gesetzeslage in Bezug auf Mindestabst?nde. Anders als in Thüringen k?men sie den Glücksspiel-Betreibern hier keineswegs entgegen.

So sollen in Baden-Württemberg strikte Mindestabst?nde von 500 Metern eingehalten werden. Setze man dies konsequent durch, seien Massenschlie?ungen und der Verlust von fast 9.000 Arbeitspl?tzen die Folge. Anl?sslich Hoffmanns Besuch kommentierte Simone Storch, die Vorsitzende des Bundesverbandes Automatenunternehmer:

Die Lage in Baden-Württemberg bereitet uns gro?e Sorgen. Wenn die Landesregierung wirklich die weitr?umigen Schlie?ungen von Spielhallen forciert, dann trifft das nicht nur die Branche und angrenzende Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe.

Gleichzeitig werde die Abwanderung von Spielern auf den illegalen Markt gef?rdert, obwohl der Glücksspielstaatsvertrag unter anderem zum Ziel hat, das Glücksspiel in regulierte Bahnen zu lenken. Auch Hoffmann sehe die aktuelle Gesetzeslage in seinem Bundesland als ein gro?es Problem an.

Die FDP setzt sich dabei seit einiger Zeit dafür ein, dass Baden-Württemberg eine ?hnliche Regelung wie Nordrhein-Westfalen oder Thüringen trifft. Bislang scheint die Landesregierung aus CDU und Grünen jedoch nicht gewillt, das Landesglücksspielgesetz in dieser Hinsicht zu überdenken.