Gamescom 2021: Voller Erfolg oder Grund für Kritik?

Posted on: 31/08/2021, 01:48h. 

Last updated on: 31/08/2021, 01:48h.

Die Gamescom 2021, die erneut als reines Online-Event veranstaltet wurde, wird auch in diesem Jahr als voller Erfolg betitelt. Wie der Veranstalter der Gamescom, game – Verband der deutschen Games-Branche, in seiner gestrigen Pressemeldung berichtet, h?tten knapp 13 Millionen Menschen aus 180 L?ndern das digitale Event live mitverfolgt. ′

Gamescom Messe
Die Gamescom 2022 k?nnte n?chstes Jahr zumindest teilweise wieder auf dem Messegel?nde in K?ln stattfinden (Bild: Flickr/Marco Verch/CC BY 2.0)

Allein die Er?ffnungsshow ?gamescom: Opening Night Live“ sei von 5,8 Millionen Live-Zuschauern verfolgt worden. Das entspreche einem Anstieg um mehr als 30 % im Vergleich zum Vorjahr.

Vielversprechende Signale aus der Politik

Doch nicht nur die hohen Zuschauerzahlen best?tigten den Erfolg der Gamescom 2021. Auch das im Rahmen des Events pr?sentierte politische Engagement für die Games-Branche sei st?rker denn je, erkl?rt Gesch?ftsführer Felix Falk.

Ob bei der politischen Er?ffnung der gamescom oder der Debatt(l)e Royale: Ich freue mich, dass wenige Wochen vor der Bundestagswahl alle Parteien nochmals deutlich gemacht haben, dass die Digital- und Games-Politik in der kommenden Legislaturperiode ganz oben auf der Agenda stehen soll.

So stellten alle wesentlichen Parteien der Spielindustrie in Deutschland wichtige Neuerungen in Aussicht. Beispielsweise solle die digitale Infrastruktur verbessert, mehr Fachkr?fte gewonnen und die Games-F?rderung vereinfacht werden.

?Die neue Normalit?t“ – Zuspruch und Kritik an Online-L?sung

Erfreut zeigt sich der Verband auch über das in diesem Jahr ?optimierte Digital-Konzept“. So habe die Online-Messe unter dem Motto ?Games: Die neue Normalit?t“ gestanden und damit Hunderte Partner und Fans überzeugt. Daher solle die Gamescom auch zukünftig zumindest zum Teil online übertragen werden. Bereits jetzt kündigte game an, dass die Gamescom 2022 im n?chsten Jahr vom 24. bis 28. August sowohl wie zuvor üblich in K?ln als auch online stattfinden soll.

Doch nicht jeder scheint mit diesem Trend glücklich zu sein. Das deutsche Branchen-Magazin GamesWirtschaft reagierte heute mit einem kritischen Beitrag auf das Resüme des game-Verbandes. Die Autorin und Games-Expertin Petra Fr?hlich schreibt darin:

Eine Online-Spielemesse – das l?sst sich nach sieben Tagen festhalten – fühlt sich in etwa so an, als würde man New York in Google Earth besichtigen. An einer digitalen Gamescom fehlt ungef?hr alles – das Gedr?nge, der wummernde Bass, das Licht, der L?rm, die Reizüberflutung, das Bunte und Schr?ge, die Bühnen, die Kirmes-Durchsagen, der Loot, das Gemeinschaftsgefühl, der Jubel, die Meet & Greets, die Merch-Halle, die Schauwerte und ja, auch das typische Eau de Cologne.

Die von game pr?sentierten Zuschauerzahlen müsse man ?glauben“, denn objektiv verifizierbar seien diese nicht. Unabh?ngig von der Meinung der Zuschauer lasse sich jedoch sagen, dass eine digitale Gamescom nicht die bevorzugte Variante der Games-Industrie sei.

Weltmarktführer wie Activision und Electronic Arts seien nur mit dem ?Allerallern?tigsten“ aufgetreten. Sony habe seine Teilnahme erst in letzter Minute best?tigt und Nintendo habe zum zweiten Mal in Folge gar nicht teilgenommen.

Ob die Gamescom 2022 tats?chlich wieder in gewohnter Messe-Umgebung stattfinden wird, bleibt indes abzuwarten.