WestLotto: Wie gelingt die Kanalisierung auf den legalen deutschen Glücksspiel-Markt?

Posted on: 08/11/2021, 01:25h. 

Last updated on: 08/11/2021, 01:26h.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion von iGaming Germany hat sich die Westdeutsche Lotterie (kurz: WestLotto) am Freitag zum Thema Kanalisierung positioniert. Laut der nordrhein-westf?lischen Lotto-Gesellschaft bedürfe es verschiedener neuer Ma?nahmen, um unter den Bedingungen des neuen Glücksspielstaatsvertrags eine ?gute Kanalisierungsrate“ zu erreichen.

Legal Illegal Stra?enschilder Wegweiser
WestLotto: Legaler Markt muss ausreichend attraktiv sein, damit Spieler ihn w?hlen. (Bild: Shutterstock/SK Design)

Damit Spieler nicht auf illegalen Online-Glücksspiel-Portalen spielten, sei es zun?chst n?tig, lizenzierten Glücksspiel-Anbietern in Deutschland zu erm?glichen, ein ausreichend attraktives und praktikables Gesamtpaket anbieten zu k?nnen.

Gleichzeitig jedoch müsse der Markt durch eine ?schlagkr?ftige Aufsichtsbeh?rde“ strikt überwacht und reguliert werden, erkl?rte Stefan Kilpper, WestLottos Manager für Stakeholder Relations und Public Affairs.

Der Beh?rde müssten dabei die notwendigen Kompetenzen erteilt werden, um effizient gegen nicht lizenzierte Anbieter vorgehen zu k?nnen. Eine sinnvolle Ma?nahme sei beispielsweise das IP-Blocking. Dadurch sollen Spieler davon abgehalten werden, illegale Webseiten betreten und nutzen zu k?nnen.

In anderen europ?ischen L?ndern kommt IP-Blocking bereits seit l?ngerem zum Einsatz. Bekannte Beispiele dafür sind Norwegen und die Schweiz, wo das Betreiben von Online-Glücksspiel jeweils nur einigen wenigen Anbietern erlaubt ist. In der Schweiz jedoch scheint die Ma?nahme bislang nur begrenzt zu funktionieren. So berichteten Schweizer Medien im Februar dieses Jahres, dass ein Gro?teil der sich auf der offiziellen Sperrliste befindlichen Online-Casinos noch immer zug?nglich sei.

Neben dem IP-Blocking k?nne auch ein ?Payment-Blocking“ dabei helfen, das illegale Glücksspiel zu unterbinden, so Kilpper weiter. Dazu müssten die Zahlungsdienstleister in die Pflicht genommen werden, um Transaktionen an nicht lizenzierte Glücksspiel-Firmen zu stoppen.

In diesem Fall k?nnte sich Deutschland an Gro?britannien orientieren. Wie die britische Glücksspiel-Aufsicht erst vergangene Woche berichtete, stoppten Banken und E-Payment-Provider seit April 2020 mit Erfolg Zahlungen an Glücksspiel-Anbieter, die per Kreditkarte get?tigt würden.

Blacklist statt Whitelist

Weiterhin sei WestLotto der Ansicht, dass Deutschland eine Blacklist mit illegalen Glücksspiel-Anbietern führen sollte. Diese sei deutlich sinnvoller als die derzeitige Whitelist.

Die vom Bundesland Sachsen-Anhalt angefertigte Whitelist listet all jene Glücksspiel-Unternehmen, die ihre Produkte derzeit in Deutschland legal anbieten dürfen. Trotz der Legalisierung des Online-Glücksspiels im Juli dieses Jahres sind die Sparten für Online-Spielautomaten, Online-Casinospiele und Online-Poker noch immer leer.

Insgesamt sei darüber hinaus n?tig, dass die Anbieter, die in Deutschland arbeiten wollten, von sich aus den ?Sprung in die Legalit?t“ wagten. Wichtig hierfür sei der Austausch innerhalb der Branche sowie die Kooperation zwischen staatlichen und privaten Anbietern. Kilpper kommentierte:

Jetzt ist es an der Zeit, Farbe zu bekennen. Und wir unterscheiden schon l?nger nicht mehr, ob im staatlichen Eigentum oder im privaten Eigentum, sondern es geht eigentlich nur noch um die Frage, ist ein Anbieter legal oder ist er eben illegal.

Jetzt, wo der Glücksspielstaatsvertrag es erstmals erm?gliche, verschiedene Formen des Glücksspiels unter einer Lizenz anbieten zu k?nnen, müssten die Anbieter, die auf dem deutschen Markt bleiben wollten, die Chance ergreifen. Sie müssten sich die Lizenz schlichtweg ?nehmen“, so Kilppers Appell.