Italien: Legales Glücks­spiel die st?rkste Waffe gegen die Illegalit?t?

Posted on: 15/11/2021, 03:06h. 

Last updated on: 15/11/2021, 03:06h.

Glücksspieler in Italien halten die Ausweitung legaler Glücksspiel-Angebote für das effektivste Mittel im Kampf gegen das illegale Glücksspiel. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des italienischen Glücksspiel-Unternehmens Lottomatica und dem Umfrageinstitut Censis. Wie die Zeitung La Repubblica berichtet [Seite auf Italienisch], sei die Studie heute Morgen im italienischen Senat pr?sentiert und diskutiert worden.

Italien Rom Vittorio Emmanuele II
Mehrheit der Italiener befürwortet liberalen legalen Glücksspielmarkt zur Bek?mpfung illegalen Glücksspiels (Bild: Pixabay)

Italiens Politiker scheinen sich weitgehend einig zu sein, dass im Glücksspiel-Sektor einiges schiefl?uft. Jüngsten Zahlen zufolge habe der illegale Glücksspielsektor – zu gro?en Teilen in den H?nden der organisierten Kriminalit?t – im Jahr 2020 einen Umsatzanstieg von 50 % verzeichnet (von 12 Mrd. Euro 2019 auf 18 Mrd. Euro 2020).

Die italienischen Polizeibeh?rden haben in den letzten zwei Jahren eine Rekord-Zahl illegaler Spielst?tten ausgehoben. Zwischen Anfang 2020 und April 2021 h?tten die Beamten im Durchschnitt jeden dritten Tag eingegriffen, insgesamt 145 Ermittlungen gestartet und 1.000 Personen im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel angeklagt. Im Jahr 2019 seien nur 493 Anzeigen erfolgt.

Gleichzeitig h?ufen sich die Berichte dramatisch ansteigender Spielsucht. Die italienische Regierung hat dem Doppel-Problem in diesem Jahr den Kampf angesagt und eine offizielle parlamentarische Untersuchung zum Thema illegales Glücksspiel gestartet.

Ziel der Untersuchung sei es Medienberichten zufolge, Missst?nde in der Branche aufzudecken und entsprechende Gegenma?nahmen herauszuarbeiten. Die Studie von Lottomatica und Censis liefert nun im Vorfeld einige Ansatzpunkte.

Mehrheit befürwortet liberales legales Glücksspiel

Laut der Studie seien 66,8 % der Italiener der Ansicht, dass nur das legale Spiel das illegale eind?mmen k?nne. 59,8 % fürchteten, dass weitere Einschr?nkungen des legalen Glücksspiels den illegalen Sektor und die damit zusammenh?ngende Kriminalit?t nur st?rken würden. Eine Minderheit von 28,9 % hingegen sei der Ansicht, dass ein Totalverbot von Glücksspiel sinnvoll sei, um das Spielverhalten der Bev?lkerung drastisch zu reduzieren und somit auch den illegalen Sektor zu schw?chen.

Die Mehrheit sei sich jedoch einig, dass dies genau das Gegenteil zur Folge habe. Schlie?lich h?tten erst die Lockdown-bedingten Spielst?tten-Schlie?ungen zum jüngsten Boom des illegalen Sektors beigetragen. Lottomatica schlie?e sich der Mehrheit seiner Befragten an. Im dem Senat vorgelegten Abschlussbericht des Unternehmens hei?t es:

Das System des legalen Glücksspiels ist ein Wirtschaftssektor mit Unternehmen, Angestellten und Steuerabgaben für die Allgemeinheit, es ist ein Universum für sich, welches vom Staat strikt reguliert und von H?ndlern, genauer gesagt, von vertrauenswürdigen, verifizierten und f?higen Unternehmergruppen geleitet wird.

Darüber hinaus jedoch habe der legale Glücksspiel-Sektor eine wichtige gesellschaftliche Funktion, hei?t es weiter. Er sei der gr??te Feind des illegalen Glücksspiels und damit der organisierten Kriminalit?t, die seit Jahren versuche, die Vorherrschaft in der Glücksspielindustrie zu übernehmen.