Frauen und Spielsucht: GamCare-Training zeigt Erfolge bei der Sensibilisierung

Posted on: 14/04/2022, 12:54h. 

Last updated on: 14/04/2022, 12:54h.

Das von der britischen Spielerschutz-Organisation GamCare gestartete Trainings-Programm zur Sensibilisierung zum Thema Spielsucht unter Frauen zeigt erste Erfolge. Wie GamCare [Seite auf Englisch] am Mittwoch berichtete, h?tten 97 % der Teilnehmer nach zwei Jahren ?ein besseres Verst?ndnis“ über die Problematik. 96 % h?tten zudem ein ?robustes Selbstvertrauen“ entwickelt, was dem Umgang und die Unterstützung betroffener Frauen angehe.

Frau mit traurigem Gesichtsausdruck legt Kopf auf Tisch
GamCare verzeichnet einen Anstieg der von Spielsucht betroffenen Frauen, die sich Hilfe suchen (Bild: Pixabay)

Die Zahlen stammten aus einem neuen Evaluierungsbericht von inFocus Consulting. Die Beraterfirma habe anhand von Umfragen und Prüfungen die ?Lernfortschritte“ aller Teilnehmenden ermittelt. Dabei habe sich gezeigt, dass vor allem jene Personen, die das Training für den gesamten Zeitraum von zwei Jahren in Anspruch genommen h?tten, die meisten Kompetenzen zur Spielsucht-Erkennung und -Beratung gewonnen h?tten. Von denjenigen, die erst seit einem Jahr teiln?hmen, h?tten 60 % ein besseres Verst?ndnis entwickelt.

Bislang h?tten insgesamt 918 Organisationen und damit 5.807 Personen in England, Schottland und Wales von den Trainings-Einheiten profitiert. Das Training habe sich insbesondere an Menschen gerichtet, die im Gesundheits- und Sozialbereich t?tig seien. Für GamCares Kooperationpartner inFocus Consulting seien die Ergebnisse aus dem Zwischenbericht erfreulich. Der leitende Gesch?ftsführer Dr. Damian Hatton erkl?rt:

Es war eine gro?e Freude, mit einer solch engagierten Gruppe Berufst?tiger zusammenzuarbeiten, die sich mit voller Kraft dafür einsetzen, Spielsucht-Hilfsangebote für Frauen voranzubringen – ein Thema, welches in der Vergangenheit meist nicht bedacht wurde.

Die neuen Erkenntnisse aus der Studie sollen nun dazu dienen, das Training innerhalb des nun dritten Jahres weiter zu verbessern. Langfristig sollen somit all jene, die berufsbedingt mit Menschen zu tun haben, optimal für das Thema sensibilisiert werden.

Mehr Frauen nehmen Hilfsangebote wahr

Weiterhin erfreulich sei laut GamCare, dass immer mehr von Spielsucht betroffene Frauen die zur Verfügung stehenden Hilfsangebote in Anspruch n?hmen. Allein im letzten Jahr h?tten sich 6 % mehr Spielsüchtige an die entsprechenden Anlaufstellen gewandt. Die Organisation sei zuversichtlich, dass ihr Trainings-Programm zu dieser positiven Entwicklung beigetragen habe. GamCare-CEO Anna Hemmings erkl?rt:

Wir bei GamCare wissen, dass Stigma und Scham die gr??ten Hürden sind, wenn es darum geht, dass Frauen über ihre Sorgen sprechen. Dies betrifft das eigene Spielverhalten sowie auch das einer nahestehenden Person. Das Frauen-Programm dient dazu, das Stigma zu reduzieren […] und die Hindernisse aus dem Weg zu r?umen, mit denen sich hilfesuchende Frauen konfrontiert sehen.

Um R?ume zu schaffen, in denen sich Frauen geschützt fühlen und offen und ohne Scham über ihre Probleme sprechen k?nnten, habe GamCare zudem neue Chats und Hilfsgruppen ausschlie?lich für Frauen kreiert. Es bleibe weiterhin wichtig, die bestehenden Hilfsangebote zu st?rken und Frauen auf diese aufmerksam zu machen.