Britische Lotto-Lizenz: Milliard?r klagt gegen umstrittene Vergabe

Posted on: 19/04/2022, 12:18h. 

Last updated on: 19/04/2022, 12:36h.

In Gro?britannien hat die angekündigte Vergabe der Lotto-Lizenz für die UK National Lottery an den tschechischen Anbieter Allwyn zu heftigen Kontroversen geführt. Nachdem der bisherige Lizenzinhaber Camelot und das IT-Unternehmen International Game Technology Klage gegen die Entscheidung ankündigten, zieht nun der britische Milliard?r Richard Desmond laut Bericht des Guardian [Seite auf Englisch] nach.

Justiz Waage Hammer
Es ist die dritte Klage gegen die Lotto-Lizenz. (Bild: Pixabay)

Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass die Desmond geh?rende Northern & Shell-Unternehmensgruppe am 13. April ebenfalls rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Glücksspielbeh?rde UK Gambling Commission (UKGC) eingeleitet hat. Britische Medien zeigten sich überrascht, denn Desmond, dessen Konzern in dem Land die Health Lottery betreibt, war zuvor nicht ?ffentlich als Bewerber für die lukrative Lotto-Lizenz in Erscheinung getreten.

Der 70-j?hrige Desmond kann auf eine schillernde Karriere zurückblicken. Der ehemalige Besitzer von zwei Plattenl?den wechselte Anfang der 80er Jahre das Metier und begann mit seiner neugegründeten Medien-Holding Northern & Shell, Titel wie Penthouse und Porno-Magazine zu verlegen sowie Sex-Hotlines zu betreiben. Sp?ter kamen Celebrity-Titel wie OK! dazu, welches Desmond zum zeitweilig gr??ten Wochenmagazin der Welt ausbaute. Im Jahr 2000 erwarb der Selfmade-Milliard?r die britische Zeitungsgruppe Express Newspapers. Um sich von seinem zweifelhaften Ruf als Sex-Verleger zu l?sen, verkaufte er die 45 Porno-Magazine im Jahr 2004 für rund 20 Mio. GBP.

Laut Guardian seien keine weiteren Details zur Klage bekannt. Northern & Shell und auch die Glücksspielbeh?rde h?tten sich der Zeitung gegenüber bisher nicht ge?u?ert.

Glücksspielbeh?rde gibt sich siegessicher

Direkt nach der Vergabe hatte sich die UKGC in Bezug auf die Rechtm??igkeit des Verfahrens jedoch selbstbewusst gezeigt. Ein Sprecher hatte Anfang April erkl?rt:

Der Wettbewerb und unsere Bewertung wurden fair und rechtm??ig in übereinstimmung mit unseren gesetzlichen Pflichten durchgeführt und wir sind zuversichtlich, dass ein Gericht auch zu diesem Schluss kommen würde.

Die Liste der aktuell drei Kl?ger k?nnte sich darüber hinaus noch vergr??ern. So plane dem Guardian zufolge auch der italienische Anbieter Sisal, der vor kurzem vom Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment übernommen wurde, ebenfalls den Gang vors Gericht. Ob dies geschieht und inwieweit die Klagen zu einer ?nderung der UKGC-Entscheidung führen, werden die kommenden Monate zeigen.