England: Naht das Ende der Glücksspiel-Werbung auf Fu?ball-Trikots?

Posted on: 23/05/2022, 12:28h. 

Last updated on: 23/05/2022, 01:00h.

In England z?hlen Glücksspiel-Unternehmen zu den gr??ten Sponsoring-Partnern von Fu?ballclubs. Die finanzkr?ftigen Sportwetten- und Online-Casino-Anbieter lassen sich die Pr?sentation ihrer Logos auf den Trikots der Clubs viele Millionen im Jahr kosten. Einem BBC-Bericht zufolge k?nnte damit allerdings bald Schluss sein.

Fu?ballspiel Bandenwerbung
Kritiker fordern ein Verbot der Glücksspiel-Werbung nicht nur auf Trikots. (Bild: Flickr/CC BY-NC 2.0)

Recherchen von BBC Sport zufolge sei derzeit ein Grundsatzpapier in Arbeit, welches die Weichen für die kommende Glücksspiel-Gesetzgebung in Gro?britannien stellen soll. In diesem werde gefordert, das Trikot-Sponsoring durch Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche zu verbieten.

Allerdings solle sich das Verbot nach BBC-Informationen nicht auf alle Fu?ballclubs erstrecken. Geplant sei, dieses vorerst nur für Teams aus der Premier League gelten zu lassen.

Ein Sponsoring-Bann würde die Clubs aus Europas umsatzst?rkster Liga massiv treffen. Aktuell haben acht der 20 Vereine einen Trikot-Sponsor, der mit Sportwetten und Online-Casinos Gesch?fte macht. Finanzanalysten sch?tzen, dass sich die Unternehmen allein diese Logo-Pr?senz über 60 Mio. GBP (70 Mio. Euro) pro Saison kosten lassen.

Ein Sprecher des für Glücksspiel zust?ndigen Ministeriums für Digitales, Kultur, Medien und Sport habe gegenüber BBC Sport erkl?rt, dass man an einer umfassenden Neuausrichtung der Glücksspiel-Gesetzgebung arbeite. Ziel sei es, diese fit für die digitale Zukunft zu machen.

Spielerschützer fordern weitere Ma?nahmen

Die geplante Begrenzung auf die englischen Top-Clubs st??t bei Spielerschützern jedoch auf Kritik. Es sei unverst?ndlich, warum der Sponsoring-Stopp nicht auch auf Vereine der zweitklassigen English Football League (EFL) ausgeweitet werde.

Zudem reiche ein Werbeverbot auf den Trikots nicht aus. James Grimes von der Organisation The Big Step erkl?rte BBC Sport gegenüber zum geplanten Verbot:

Dies ist zu begrü?en, aber die Entfernung des Glücksspiels von den Trikots bei gleichzeitiger Beibehaltung der Werbung am Spielfeldrand, des Ligasponsorings und der Vereinspartnerschaften w?re ?u?erst inkonsequent.

EFL-Vertreter warnten jedoch vor einem solchen Schritt. Ein umfassendes Verbot k?nne die Liga mehr als 40 Mio. GBP im Jahr kosten. Mindereinnahmen in dieser Gr??enordnung gef?hrdeten den Bestand vieler Clubs.

Dessen ungeachtet soll das Grundsatzpapier des Ministeriums in den kommenden Wochen ver?ffentlicht werden. Ob und wann es tats?chlich zu einem Verbot der Trikot-Werbung kommen k?nnte, h?nge laut BBC jedoch auch von den individuellen Vereinbarungen der Clubs ab.

So seien einige über mehrere Jahre vertraglich an die Glücksspiel-Anbieter gebunden. Wenn kein freiwilliger Rückzug erfolge, k?nnte es deshalb bis zu Beginn der Saison 2023/24 dauern, ehe die Glücksspiel-Logos von den letzten Trikots der Premier League-Clubs verschwunden seien.