Kostenfallen für Minderj?hrige: Hamburger Senatorin fordert neue Regeln für Gaming-Apps

Posted on: 14/06/2022, 12:57h. 

Last updated on: 14/06/2022, 12:57h.

Die Hamburger Justiz- und Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina fordert einen besseren Schutz Minderj?hriger bei der Nutzung von mobilen Spiele-Apps. Im Vorfeld der in dieser Woche stattfindenden Verbraucherschutzministerkonferenz spricht sich die Grünen-Politikerin deshalb unter anderem für eine Deckelung der Ausgaben für In-App-K?ufe aus.

Anna Gallina Justiz- und Verbraucherschutzsenatorin Hamburg
Die Hamburger Senatorin Anna Gallina setzt sich für mehr Jugendschutz bei Gaming-Apps ein. (Bild: ? Senatskanzlei Hamburg)

Beispielhaft für eine solche Regelung nennt Gallina hierfür die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegte monatliche Obergrenze fürs Online-Glücksspiel.

Mehr Jugendschutz bei Gaming-Apps

Ab morgen treffen sich die obersten Verbraucherschützer der Bundesrepublik für zwei Tage zur 18. Verbraucherschutzministerkonferenz im thüringischen Weimar.

Dabei widmen sich die Vertretenden der L?nder laut offizieller Mitteilung auch verst?rkt dem Thema der ?Dienstleistungen in einem digitalen Markt und der M?glichkeit des Kaufs von verschiedensten Produkten über Telemedienanbieter“.

Die Hamburger Senatorin Anna Gallina macht im Vorfeld bereits deutlich, in welchem Bereich sie besonders dringenden Handlungsbedarf sieht.

So bedürfe es weiterer Ma?nahmen, um das mobile Gaming für Minderj?hrige sicher zu gestalten. Der Nachrichtenagentur dpa gegenüber erkl?rt die Politikerin hierzu:

Um gerade auch Kinder und Jugendliche besser zu schützen, brauchen wir geeignete Schutzma?nahmen.

Ein m?gliches Mittel, um die jungen Nutzerinnen und Nutzer vor finanziellen Risiken zu schützen, sieht die Politikerin in zus?tzlichen Sicherheitsabfragen beim Bezahlvorgang.

So regt sie an, dass teure Zusatzfunktionen in Videospielen und Gaming-Apps künftig nicht allein durch die Zahlung per Kreditkarte freigeschaltet werden k?nnen sollten. Vielmehr k?nne eine weitere Best?tigung mittels eines Passworts oder Fingerabdrucks eingefordert werden.

Altersfreigabe an finanzielle M?glichkeiten koppeln

Ebenfalls denkbar sei laut Gallina eine Anpassung der Altersfreigabe von Spielen an die jeweils in ihnen potenziell anfallenden Kosten. So k?nne diese künftig mit Blick auf die ?Grenzen des üblichen Taschengeldes“ festgesetzt werden.

Weiterhin bringt die Hamburger Politikerin eine nicht n?her definierte Obergrenze für In-Game-K?ufe ins Gespr?ch. Als Vorbild für ein solches Unterfangen k?nnten die im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebenen monatlichen Maximaleinzahlungen beim Online-Glücksspiel dienen.

Eine weitere Herausforderung sieht Gallina darin, Verbraucher im Kontext mobiler Spiele vor ?betrügerischen Abofallen“ zu schützen. So komme es immer wieder zu unberechtigten Abbuchungen durch Drittanbieter. Diese rechneten die Freischaltung kostspieliger Zusatzfunktionen in Spiele-Apps über die Mobilfunkrechnung ab.

Künftig, so der Wunsch der Politikerin, solle diese M?glichkeit auf Endger?ten standardm??ig deaktiviert sein, um insbesondere auch junge Nutzer vor finanziellen Verlusten zu schützen.

Inwieweit die Vorst??e der Hamburger Politikerin auf die Zustimmung ihrer L?nderkolleginnen und -kollegen treffen wird, zeigt sich ab morgen in Weimar. Die Verantwortlichen kündigten jedoch bereits an, sich im Rahmen der Konferenz den ?neuen Herausforderungen [zu] stellen und L?sungen auf[zu]zeigen und damit das im Europ?ischen Kontext bereits bestehende hohe Schutzniveau weiter fort[zu]entwickeln.