WestLotto fordert strikte Regulierung von Lootboxen

Posted on: 16/06/2022, 01:42h. 

Last updated on: 16/06/2022, 01:42h.

In Europa werden die Forderungen nach einer Regulierung von Lootboxen immer lauter. Auch die deutsche Lotto-Gesellschaft WestLotto setzt sich nun für einen strengeren Umgang mit den umstrittenen Beuteboxen ein. Wie die Lotterie in ihrer gestrigen Presse-Mitteilung erkl?rt, stellten die unregulierten Lootboxen insbesondere für Minderj?hrige eine gro?e Suchtgefahr dar.

FIFA Ultimate Team Lootbox
Lootboxen wie FIFA Ultimate Team sollten laut WestLotto strikt reguliert werden (Bild: Flickr/SteamXO/Public Domain Mark 1.0)

WestLotto schlie?e sich daher den jüngsten Forderungen von mehr als 20 Verbraucherschutzzentralen aus 18 EU-L?ndern an. Diese wiederum berufen sich auf den im Mai von der norwegischen Verbraucherschutzbeh?rde Forbrukerr?det ver?ffentlichten Bericht ?Insert Coin“.

In dem Bericht formuliert Forbrukerr?det sechs konkrete Ma?nahmen, die der Beh?rde zufolge notwendig seien, um Lootboxen in Europa einzud?mmen.

  1. Videospiel-Entwicklern sollte gesetzlich verboten werden, ein ?irreführendes Design“ für ihre Produkte zu verwenden.
  2. In-Game-K?ufe sollten immer in Echtgeldw?hrung erfolgen.
  3. Spiele, die vorwiegend das Interesse Minderj?hriger wecken, sollen keine Lootboxen oder Pay-to-Win-Mechanismen enthalten dürfen.
  4. Die Hersteller der Spiele sollten Forschern und Regulierungsbeh?rden Zugang zu den Algorithmen und Daten geben. Verbrauche sollten zudem über jene Algorithmen informiert werden, welche darauf abzielen, ihr Spiel- und Kaufverhalten zu lenken.
  5. Strafverfolgungsbeh?rden sollen die notwendigen Ressourcen und Kompetenzen erhalten, um gegen Anbieter vorgehen zu k?nnen.
  6. Sollten die Ma?nahmen zu keiner Verbesserung der Situation führen, sollte ein Totalverbot kostenpflichtiger Lootboxen erwogen werden.

Strikte regulatorische Ma?nahmen seien notwendig, um der immer st?rkeren ?Verschmelzung von Gaming und Gambling“ entgegenzuwirken, so WestLotto. Derzeit unterl?gen die Lootboxen keinerlei Kontrollen, wodurch sich einige Spiele immer mehr in Online-Casinos verwandelten.

Für Kinder und Jugendliche seien Lootboxen daher ?eine gef?hrliche Einstiegsluke“ in Glücksspiel und Spielsucht, betont WestLotto Chef Axel Weber.

Kooperation innerhalb der Glücksspiel-Branche n?tig

Die Lotto-Gesellschaft setze sich bereits seit vielen Jahren für eine Eind?mmung von glücksspiel?hnlichen Produkten im Bereich Gaming ein. Bereits 2019 habe WestLotto mit einer erfolgreichen medialen Kampagne auf das Problem der Lootboxen aufmerksam gemacht.

Dies habe damals dazu geführt, dass der Entwickler des umstrittenen Mobile-Games Coin Master umfangreiche ?nderungen innerhalb der App habe vornehmen müssen. Nun sei es an der Zeit, dass sich auch andere Spieleentwickler für eine klare Trennung von Glücksspiel und Gaming einsetzten. Weber kommentiert:

Packen wir es endlich an. Entwicklungen der Gamesindustrie dürfen nicht durch die Hintertür zu problematischem Spielverhalten bei Kindern und Jugendlichen führen. Das muss das Anliegen aller legalen Glücksspiel-Anbieter sein, die sich um Pr?vention und Spielerschutz und bemühen.

Die Gaming-Industrie habe sich in den letzten paar Jahren stark weiterentwickelt. Daher sei eine fl?chendeckende Kooperation in der Branche nun wichtiger denn je, so Weber weiter.