Niederlande: Glücks­spiel-Anbieter fordern besseren Spieler­schutz

Posted on: 05/10/2022, 08:01h. 

Last updated on: 05/10/2022, 09:31h.

Die Niederlande haben das Online-Glücksspiel vor einem Jahr legalisiert. Seitdem wacht die Glücksspielbeh?rde über die Einhaltung der strikten Richtlinien für ein verantwortungsvolles Glücksspiel. Dazu fordern Anbieter wie Holland Casino nun einen besseren Spielerschutz.

Holland Casino Venlo
Glücksspiel-Anbieter Holland Casino will st?rkeren Spielerschutz (Bild: Holland Casino)

Nach einem Bericht der niederl?ndischen Zeitung AD verlangen Glücksspiel-Unternehmen wie Holland Casino und der Lotto-Betreiber Nederlandse Loterij eine Versch?rfung der Vorschriften für das Online-Glücksspiel. Demnach sollen die bestehenden Regeln der Niederlande um eine bessere Betreuung von Spielsüchtigen erg?nzt werden.

So sollten Nachsorgegespr?che für Spieler verpflichtend werden, die sich in einer Sperrdatei registriert h?tten und vor einer Wiederaufnahme des Glücksspiels stünden. Hintergrund der Forderung sei, dass die Betroffenen ?besser vor sich selbst“ geschützt werden müssten.

Holland Casino-CEO Petra de Ruiter erkl?rte gegenüber der Zeitung:

Wer nach einer Spielsperre zum ersten Mal online oder in einer unserer Filialen spielt, muss zun?chst ein Nachsorgegespr?ch führen.

Hier stünden Online-Betreiber in der Verantwortung. Diese müssten gew?hrleisten, dass Problemspieler nachverfolgt werden k?nnten, so de Ruiter. Für terrestrische Casino-Anbieter sei es sonst unm?glich, Betroffene zu identifizieren und Schutzvorkehrungen zu treffen.

Forderung nach Einsatzlimit

Noch einen Schritt weiter geht Nederlandse Loterij. Der Anbieter spricht sich für die Einführung eines umfassenden Einzahlungslimits für die gesamte Glücksspiel-Branche in den Niederlanden aus.

Loterij-Sprecher Thomas van Vessem machte die bestehende Insell?sung beim Limit als Problemverursacher aus. Diese gebe Spielern die M?glichkeit, den Maximalbetrag gleich bei mehreren Anbietern zu verlieren, was deren Verluste in die H?he treibe.

Van Vessem betonte:

Bei Toto setzen wir einen maximalen Verlust von 400 Euro pro Monat für 18- bis 23-J?hrige an. (…) Aber wenn jemand diesen Betrag erreicht, kann er woanders weiterspielen.

Ein einheitliches Verlustlimit für die gesamte Branche k?nne helfen, dieses Problem zu l?sen. Wenn ein Problemspieler dann bei der Lotterie den Maximalbetrag verliere, k?nne er in dem Monat bei keinem anderen Glücksspiel-Anbieter weitere Verluste anh?ufen.

Bei den derzeit 22 lizenzierten Online-Glücksspiel-Anbietern stie?en die Vorschl?ge auf ein geteiltes Echo. W?hrend die Einführung von Nachsorgegespr?chen für gesperrte Spieler gro?en Anklang fand, wenden sich die Unternehmen gegen die Einführung eines branchenweiten Limits. Dieses berge die Gefahr, dass Problemspieler zu illegalen Anbietern ohne Einsatzlimits wechseln k?nnten.

Die Glücksspielbeh?rde hingegen zeigte sich optimistisch in Bezug auf eine Neufassung des Limits sowie die von Holland Casino vorgeschlagene Nachsorge. Da es bei Letzterem um die pers?nlichen Daten der Spieler gehe, sei jedoch eine Gesetzes?nderung erforderlich, so ein Sprecher gegenüber AD. Ein Zeitplan k?nne somit nicht genannt werden.