EU-Kommission warnt vor Geld­w?sche-Gefahr beim Online-Glücks­spiel

Posted on: 04/11/2022, 10:28h. 

Last updated on: 04/11/2022, 10:34h.

Europ?ische Sicherheitsbeh?rden haben Geldw?sche schon h?ufiger zu einem der gr??ten Risikofaktoren für Kriminalit?t und Terrorismus erkl?rt. Der EU-Kommission zufolge besteht unter anderem beim Online-Glücksspiel eine erh?hte Gefahr für die illegalen Transaktionen. Sie fordert die Glücksspielbeh?rden und -anbieter deshalb zu verst?rkter Wachsamkeit auf.

Symbolbild Geldw?sche, Euroscheine an der Leine
Glücksspiel ist laut EU-Kommission für Geldw?sche anf?llig (Bild: Pixabay)

Ausl?ser der Warnung sind die Ergebnisse einer Risikoanalyse zur Geldw?sche und Terrorismusfinanzierung in diversen Wirtschaftsbereichen. Bei dieser, nach 2017 und 2019 zum dritten Mal durchgeführten Untersuchung, stellte die EU-Kommission eine besondere Anf?lligkeit sowohl des Online- wie Offline-Glücksspiels fest.

Online-Glücksspiel besonders gef?hrdet

Demnach sei das Risiko bei Online-Casinos und -Sportwetten besonders gro?. Zugleich erkenne die Kommission an, dass der weitaus gr??te Teil der Online-Glücksspiel-Anbieter in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte im Kampf gegen Geldw?sche gemacht habe.

In ihrem Bericht h?lt die EU-Kommission fest:

In vielen Mitgliedstaaten haben die Betreiber von Online-Glücksspielen ein gutes Ma? an Selbstregulierung und Risikobewertung entwickelt. Trotzdem k?nnte ihre Zusammenarbeit mit den zust?ndigen Beh?rden oft noch verbessert werden.

Als Beispiel nennt die Kommission fehlendes Feedback der nationalen Beh?rden in Bezug auf eingereichte Meldungen verd?chtiger Transaktionen. Aus diesem Grund müsse die Kooperation bei der Abwehr von Geldw?sche weiter optimiert werden.

Tipps für Geldw?sche-Schutz

Deshalb gibt die Kommission den Beh?rden und Anbietern einige Ratschl?ge, wie das Risiko verringert werden k?nne. Dazu geh?re die Einführung eines niedrigeren Schwellenwerts für Kundengewinne, bei denen eine routinem??ige Kontrolle durch die Anbieter erfolge. Dieser liege derzeit bei 2.000 Euro, was aus Sicht der Kommission zu hoch sei.

Beim terrestrischen Glücksspiel sch?tzen die EU-Beamten die Gefahr mittlerweile geringer ein. Habe diese im letzten Report 2019 noch bei ?hoch“ gelegen, sei sie nun auf ?mittel“ herabgestuft worden. Das gr??te Risiko bestehe aktuell in m?glichen Infiltrations- und Bestechungsversuchen bei Casino-Mitarbeitern, die mit der Bek?mpfung der Geldw?sche betraut seien. Dabei erscheine die Gefahr in vom Staat betriebenen Casinos geringer als bei privatwirtschaftlich geführten Spielst?tten. Als besonders anf?llig für Geldw?sche h?tten sich zudem Wettbüros und Poker-Veranstaltungen gezeigt. Von dem Problem am wenigsten betroffen seien hingegen Lotterien und Bingo.

Einer weiteren Empfehlung zufolge sollten die EU-Mitgliedstaaten sicherstellen, dass die Betreiber aller Arten von Online-Glücksspiel regelm??ig Schulungen für ihre Mitarbeiter und Compliance-Beauftragten durchführten. Zudem müsse gew?hrleistet sein, dass Spieler nicht mehrere Konten bei einem Glücksspiel-Betreiber besitzen.

Neben den Anbietern sieht die Kommission auch die staatlichen Regulierer der jeweiligen L?nder in der Verantwortung. Diese müssten eine hinreichende Rechtslage sicherstellen und dafür sorgen, dass die Gesetze befolgt würden. Ansonsten k?nne es ihnen ?hnlich ergehen wie Malta. Das Land war von der EU-Kommission wegen zu laxer Glücksspiel-Bestimmungen zwischenzeitlich auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden.