Schweden: Regierung lehnt Ein­schr?nkung der Glücks­spiel-Werbung ab

Posted on: 29/11/2022, 09:31h. 

Last updated on: 29/11/2022, 09:38h.

In Schweden hat die neugew?hlte Regierung gesetzliche Erg?nzungen im Bereich Glücksspiel beschlossen. Die von Spielerschützern geforderten weiteren Einschr?nkungen bei der Glücksspiel-Werbung wurden allerdings nicht umgesetzt.

Schweden Reichstag
Schwedens Regierung will kein neues Werbeverbot (Bild: Wikimedia/Ankara, CC BY-SA 3.0)

Im Vorfeld des Beschlusses hatte eine Versch?rfung der gegenw?rtigen Werberichtlinien für das Glücksspiel im Raum gestanden. Dabei sollte die Werbung für besonders risikoreiche Glücksspielarten in Schweden zwischen 6.00 und 21.00 Uhr verboten werden.

Keine unterschiedliche Risikoeinstufung

Regierungsvertreter erkl?rten, dass die Risikoeinsch?tzung technisch kaum umsetzbar sei. Beim Glücksspiel spielten zu viele Faktoren eine Rolle, als dass das Risiko der verschiedenen Glücksspiel-Produkte verallgemeinernd betrachtet werden k?nne.

Vonseiten des mit der Ausarbeitung beauftragten Ausschusses hei?t es zur Begründung:

Bei der Neuregulierung des Glücksspielmarktes wurde es als schwierig eingesch?tzt, die Glücksspielformen in mehr oder weniger risikoreiche Spiele auf Dauer nachhaltig einzuteilen und dies allein als Leitlinie für die Ausgestaltung der Regulierung gelten zu lassen. Es gibt keinen Grund, dies jetzt anders zu beurteilen.

Das Werbeverbot für Risikospiele komme der Einführung eines Stufensystems für die verschiedenen Glücksspiel-Angebote ?durch die Hintertür“ gleich. Eine solche Risikobewertung sei jedoch nicht gewünscht.

Darüber hinaus sei es nicht an der Zeit, ?nderungen bei den Werberichtlinien vorzunehmen. Das Glücksspielgesetz sei noch zu jung. Deshalb sei es noch zu früh, um die Wirkung der Marketingma?nahmen von Glücksspiel-Anbietern grundlegend bewerten zu k?nnen.

Lizenzen für B2B-Dienstleister

Eine weitere Erg?nzung ist die Einführung von Lizenzen für B2B-Dienstleister, die ihre Softwareplattformen den Online-Glücksspiel-Unternehmen anbieten. Die so lizenzierten IT-Firmen sollen so daran gehindert werden, illegale Glücksspiel-Anbieter mit ihren L?sungen zu versorgen.

Dem Schwarzmarkt werde auf diese Weise das Gesch?ft in Schweden nachhaltig erschwert, da er auf keine etablierten Software-Plattformen zum Betrieb seiner Webseiten zugreifen k?nne. Der Ausschuss betonte in diesem Zusammenhang:

Es ist wichtig zu verhindern, dass nicht lizenzierte Akteure auf dem schwedischen Markt t?tig sind.

Die Lizenzen sollen vom 1. Juli 2023 an Gültigkeit besitzen. Schwedens Glücksspielbeh?rde Spelinspektionen kündigte bereits an, das Genehmigungsverfahren für die B2B-Betreiber im kommenden M?rz zu er?ffnen. Erste Infoveranstaltungen dazu würden noch in diesem Dezember beginnen.

Weitere einschneidende ?nderungen am Glücksspielgesetz wurden nicht beschlossen. So dürfen die Anbieter in Schweden auch weiterhin keine Bonuszahlungen von mehr als 100 SEK (9 Euro) gew?hren. Wie lange diese von den Glücksspiel-Anbietern heftig kritisierte Regelung Bestand hat, wird sich zeigen.