Ab 1. Juli: Belgien führt Glücks­spiel-Werbe­verbot ein

Posted on: 10/03/2023, 09:47h. 

Last updated on: 14/03/2023, 10:01h.

In Belgien wird seit Monaten über eine Versch?rfung der Regulierung von Glücksspiel-Anbietern diskutiert. Am Donnerstag kündigte die Regierung an, ab 1. Juli 2023 ein umfassendes Glücksspiel-Werbeverbot einzuführen.

Fu?ballspiel mit Glücksspiel-Werbung
Das Glücksspiel-Werbeverbot gilt ab 2025 auch in Belgiens Stadien (Bild: Pixabay)

Nach Auskunft des für das Glücksspiel zust?ndigen Justizministeriums solle das Glücksspiel-Werbeverbot in Belgien dazu dienen, die Spielsucht- und Verschuldungsgefahr von Problemspielern einzud?mmen. Ein Stopp der Werbung von Anbietern in Print-, Radio-, TV- und Online-Kan?len stelle hierfür ein wirksames Mittel dar, so die Beh?rde.

Glücksspiel-Werbeverbot ab Sommer in Belgien

über diese Kan?le hinweg werde das Werbeverbot laut Ministerium auch Anzeigen und Spots in Kinos und weiteren ?ffentlichen R?umen umfassen. Justizminister Vincent Van Quickenborne erkl?rte zum Grund des Erlasses:

Die Regierung ist zutiefst besorgt über die Auswirkungen der riesigen Mengen an Glücksspiel-Werbung, mit denen unsere Gesellschaft konfrontiert ist.

Er fügte hinzu, dass für diejenigen, die von ihrer Spielsucht loskommen wollten, ?der Tsunami der Glücksspiel-Werbung“ ein ernstes Problem darstelle. Dieses werde die Regierung beheben.

Die belgische Regierung sieht ihr scharfes Vorgehen wissenschaftlich begründet. Demnach zeigten Studien eindeutig, wie sehr Werbung für Glücksspiel zur F?rderung von problematischem Spielverhalten beitrage. Damit in Verbindung stünden gro?e finanzielle Probleme bei den Betroffenen.

Weitere Versch?rfungen geplant

Nach aktuellem Stand wird es bei dem Werbeverbot für Glücksspiel-Anbieter jedoch nicht bleiben. Stattdessen muss sich die Branche in Belgien auf weitere regulatorische Versch?rfungen einstellen.

So kommt es dem Gesetzesvorhaben zufolge ab 1. Januar 2025 zu einem Verbot der Stadionwerbung für Glücksspiel-Unternehmen. Darüber hinaus wird ihnen ab 1. Januar 2028 komplett untersagt, professionelle Sportvereine wie die Clubs der belgischen Fu?balliga zu sponsern. Neben den Betreibern regt sich deshalb auch auf Seiten der betroffenen Vereine Kritik an den Ma?nahmen.

Nicht nur von staatlicher Seite aus werden Glücksspiel-Betreiber in Belgien derzeit mit Herausforderungen konfrontiert. Auch ihre Gesch?fte laufen nicht reibungslos. So sanken die Ums?tze der Sportwetten-Anbieter w?hrend der Fu?ball-WM im Vergleich zum vorherigen Turnier im Jahr 2018 um 16 %.

Darüber hinaus werden Glücksspiel-Unternehmen auch finanziell zur Kasse gebeten. Den Pl?nen der Regierung zufolge sollen Sponsoring-Zahlungen künftig nicht mehr steuerlich als Ausgaben geltend gemacht werden k?nnen.

Damit dürfte Belgien beim Werbeverbot und den flankierenden Ma?nahmen die sch?rfste Gesetzeslage in den europ?ischen L?ndern mit reguliertem Glücksspiel-Markt haben. Die Anbieter dürften hoffen, dass dieses Beispiel nicht in den anderen Staaten Schule machen wird.