Britischer Glücks­spiel­verband BGC: Mehrheit der Spieler für Werbe­aktionen

Posted on: 16/03/2023, 09:54h. 

Last updated on: 16/03/2023, 10:02h.

Eine gro?e Mehrheit der Spieler befürwortet Werbeaktionen und Gratiswetten vonseiten der Glücksspiel-Unternehmen. Dies hat eine aktuelle Umfrage ergeben, die der Marktforschungsdienstleister YouGov im Auftrag des britischen Glücksspielverbandes BGC durchgeführt hat.

Pferderennen, Pferde, Jockeys
Die Umfrage des BGC kommt zu einer Zeit, in der Wettfans gespannt die Rennen des Cheltenham Festivals verfolgen. (Symbolbild: Pixabay)

Ganze 82 % der Spieler h?tten sich laut BGC [Seite auf Englisch] dafür ausgesprochen, dass Glücksspiel-Unternehmen ihren Kunden ?Werbeaktionen wie Gratiswetten“ anbieten dürfen. Mehr als die H?lfte (54 %) der Befragten sei zudem überzeugt davon, dass das Verbot solcher Werbeaktionen Spieler in den Schwarzmarkt treiben würde. Bei illegalen Anbietern seien Gratiswetten auch dann weiterhin erh?ltlich, wenn sie für legale Anbieter untersagt seien.

Die Umfrage kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Hunderttausende von Pferdesport- und Wettfans das Cheltenham Festival besuchen. Insgesamt wird dort mit einer Besucherzahl von 280.000 gerechnet. Hinsichtlich der Wetteins?tze gehen Sch?tzungen derzeit von einer Summe von 1 Mrd. GBP aus, die an den vier Renntagen gesetzt werden k?nnten.

Immer wieder hatten Glücksspiel-Kritiker derartige Werbeverbote für Glücksspiel-Betreiber gefordert. Insbesondere im Vorfeld der Ver?ffentlichung der neuen Glücksspielgesetze in Gro?britannien gewinnt die Diskussion aktuell an Brisanz.

Hinzu kommt, dass andere europ?ische L?nder derzeit diesbezüglich ebenfalls die Zügel anziehen. So hat Spanien in dieser Woche beschlossen, s?mtliche Werbeaktionen wie Gratisspiele und Einladungen zu Sportveranstaltungen für bestimmte Spielergruppen zu verbieten.

Glücksspielverband warnt vor Schw?chung des legalen Marktes

BGC-CEO Michael Dugher zufolge bekr?ftige die Umfrage, dass Spieler Angebote wie Gratiswetten zu sch?tzen wüssten, die strengen Auflagen hinsichtlich des Spielerschutzes unterl?gen. Politische Entscheidungstr?ger hingegen sollten ihm zufolge berücksichtigen, dass Millionen von Spielern verantwortungsvoll spielten und keine ?drakonischen“ Ma?nahmen ergreifen, nur um eine Minderheit von Glücksspielgegnern zu bes?nftigen. Dugher erkl?rte:

Der Wettmarkt ist hart umk?mpft und die meisten Kunden nutzen eine Reihe verschiedener Anbieter. Ein Verbot oder eine strenge Einschr?nkung von Gratiswetten w?re ein weiterer Angriff auf die Spieler, würde das Kundenerlebnis beeintr?chtigen, dem Gesch?ft schaden und damit Arbeitspl?tze gef?hrden.

Zudem zeige die Befragung deutlich, dass Spieler sich im Fall einer solchen Einschr?nkung vermehrt dem unregulierten Schwarzmarkt zuwenden würden. Eine Umfrage des Fernsehsenders Racing TV habe zudem ergeben, dass bereits 15 % der hierfür befragten 3.500 Personen Wetten auf dem Schwarzmarkt abschlie?en würden oder aber jemanden kennen würden, der dies tue. Der TV-Sender habe daraufhin eine Kampagne gestartet, die es Spielern erm?gliche, Abgeordnete schriftlich zu kontaktieren und ihre Bedenken hinsichtlich m?glicher Glücksspiel-Restriktionen zu ?u?ern.

Ob die aktuellen Umfrageergebnisse des BGC und die Briefkampagne von Racing TV derartige Einschr?nkungen wird verhindern k?nnen, wird allerdings erst die Ver?ffentlichung der neuen Richtlinien zeigen.