Glücksspiel­beh?rde von Malta entzieht Tipster die Glücksspiel­lizenz

Posted on: 11/07/2023, 05:18h. 

Last updated on: 11/07/2023, 05:22h.

Mitte Juni hat die Gemeinsame Glücksspielbeh?rde der L?nder (GGL) der Tipster Limited die Erlaubnis zur Veranstaltung von Sportwetten in Deutschland entzogen. Nun zieht die Glücksspielaufsicht von Malta nach.

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Tipster darf auch in Malta keine Sportwetten mehr anbieten. (Bild: Pixabay)

Wie die Malta Gaming Authority (MGA) am Montag mitteilte, hat sie dem Sportwetten-Anbieter Tipster Limited mit Wirkung zum 27. Juni ebenfalls die Lizenzen entzogen. Hierzu kommentierte die MGA in einem Statement:

Das autorisierte Individuum [Tipster; Anm. d. Red.] ist damit nicht l?nger befugt, Glücksspiele zu veranstalten, muss aber allen registrierten Spielern Zugang zu ihren Spielerkonten gew?hren und alle Guthaben der Spieler im Einklang mit dem geltenden Recht zurückzahlen.

Ist die gesamte Tipster-Unternehmensgruppe insolvent?

 

Als Grund für den Lizenzentzug gab die maltesische Glücksspielbeh?rde die Abwicklung des Unternehmens an. Im Mai soll der Sportwetten-Anbieter in Deutschland einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben.

Per Pressemitteilung hatte es im Mai vonseiten des Insolvenzverwalters noch gehei?en, die Sanierung der Tipster Service GmbH als Teil der Tipster Unternehmensgruppe sei das Ziel im Insolvenzverfahren. Von der Insolvenzanmeldung sei die in Malta ans?ssige Tipster Ltd. nicht betroffen. Der Lizenzentzug durch die Gemeinsame Glücksspielbeh?rde der L?nder jedoch dürfte der Sanierung einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Inwiefern die gesamte Tipster Unternehmensgruppe von der in Deutschland eingeleiteten Insolvenz des Betreibers betroffen ist, ist weder vonseiten der Glücksspielbeh?rde in Malta noch des Unternehmens selbst bekannt. Auch ob das gesamte Unternehmen in Verdacht steht, Steuern im gro?en Stil hinterzogen zu haben, ist bislang unklar.

Vor wenigen Wochen hie? es in einem Exklusiv-Bericht der Süddeutschen Zeitung, Tipster habe über Jahre hinweg Gelder in Millionenh?he am Finanzamt vorbeigeschleust. Dafür soll es zwei verschiedene Buchhaltungen gegeben haben. Den Berichten der SZ-Journalisten zufolge seien die nicht beim Fiskus gemeldeten Wetten über einen zweiten Server gelaufen. Zudem habe es separate Annahmestellen für Wetten gegeben.

Bei der Steuerhinterziehung im gro?en Stil soll es sich insgesamt um Betr?ge in H?he von 700 Mio. EUR gehandelt haben. Ob die in Malta ans?ssigen Teile der Unternehmensgruppe in den mutma?lichen Steuerbetrug verwickelt sein k?nnten oder das Unternehmen schlichtweg als Ganzes seine Pforten schlie?t, ist derzeit noch nicht klar. Statements zu m?glichen weiteren Untersuchungen in Malta liegen bislang ebenso wenig vor.