Lotto­gesellschaft WestLotto fordert runden Tisch zu Lootboxen

Posted on: 25/07/2023, 08:46h. 

Last updated on: 25/07/2023, 08:52h.

WestLotto, der staatliche Lotteriebetreiber Nordrhein-Westfalens, fordert einen runden Tisch zum Thema Lootboxen. An der Diskussion sollten einer Presseerkl?rung vom Montag zufolge Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gaming-Industrie teilnehmen.

Axel Weber, WestLotto
WestLotto-Unternehmenssprecher Axel Weber spricht sich für Diskussionen zum Thema Lootboxen aus. (Bild: WestLotto)

In Gro?britannien, darauf weist WestLotto-Unternehmenssprecher Axel Weber hin, sei eine derartige Diskussion bereits erfolgt. Dort habe sich die Gaming-Branche selbst neue Regelungen für Lootboxen auferlegt.

Die britische Regierung verkündete Mitte des Jahres 2022, Lootboxen in Videospielen nicht zu verbieten. Rund ein Jahr sp?ter, Mitte Juli 2023, erkl?rte der britische Gaming-Verband Ukie, die Branche habe sich zu Schutzma?nahmen der Spieler vor den Gefahren glücksspiel?hnlicher Elemente in Videospielen verpflichtet. Die neuen Ma?nahmen sehen unter anderem die Einschr?nkung des Verkaufs von Spielen mit Lootboxen an Minderj?hrige sowie eine bessere technische Kontrolle und mehr Transparenz vor.

Viele der Punkte, die in Gro?britannien in die von der Branche selbst auferlegten Regelungen aufgenommen worden seien, würden auch von WestLotto seit langem gefordert. Die Selbstverpflichtung der Anbieter werde von der Regierung eng begleitet. Ein solcher Austausch sei laut Weber auch in Deutschland notwendig.

Forderung nach sicherem Umgang mit Lootboxen

Die Regelungen, für die sich der Gaming-Verband in Gro?britannien mit einem elf Punkte umfassenden Ma?nahmenplan entschied, haben den sicheren Umgang mit Lootboxen ebenso zum Ziel wie den Schutz Minderj?hriger. WestLotto-Sprecher Weber sagte hierzu:

Auch WestLotto fordert kein komplettes Verbot von Lootboxen. Aber unsere gesellschaftliche Aufgabe muss es sein, Kinder und Jugendliche vor glücksspiel?hnlichen Elementen in Games zu schützen und zu verhindern, dass sie bereits im Jugendalter problematisches Spielverhalten auspr?gen.

Erfolge im Jugendalter bereits Pr?ventionsarbeit, f?rdere dies den kontrollierten Umgang mit dem Glücksspiel im Erwachsenenalter. Dies h?tten Erkenntnisse aus der Forschung gezeigt. Daher müsse Pr?vention das Ziel aller legaler Anbieter in Deutschland sein.

In Deutschland würden klare Regelungen zum Umgang mit Lootboxen fehlen. Bereits im Januar hatte sich das EU-Parlament allerdings für die Erarbeitung einheitlicher Regelungen für Lootboxen ausgesprochen, Belgien habe sie bereits verboten. Nachdem nun auch Gro?britannien für Klarheit gesorgt habe, sei es an der Zeit, dass Deutschland nachziehe.

Voraussetzung dafür, dass es einen runden Tisch gebe, sei allerdings, dass sich die Gaming-Industrie der ?ffentlichen Debatte nicht l?nger entziehe. Nur dann k?nne eine Diskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie stattfinden.